„Steht’s frische Oliven“ – Genitiv und kein Ende (Friedhof der Wörter)

Geschrieben am 25. September 2012 von Paul-Josef Raue.
Geschrieben am 25. September 2012 von Paul-Josef Raue in Friedhof der Wörter.

Welch eine Freude – eine Postkarte statt einer Mail! Auf einer Seite steht statt einer schönen Ansicht aus dem Thüringer Wald in großen roten Buchstaben: „Genetiv ins Wasser, weil es dativ ist.“ Das ist entweder lustig gemeint oder höhnisch.

Familie Woltermann aus Volmarstein an der Ruhr schreibt dem Chefredakteur diese Postkarte. Was auch eine Freude ist: Die Familie, die sonst bestimmt die fehlerfreie „Westfalenpost“ liest, hat im Urlaub die TA gelesen; aber sie ärgert sich über den Chefredakteur:

„Darf es wahr sein, dass der Chefredakteur einer deutschen Tageszeitung nicht weiß, wie sich das Wort „Genitiv“ schreibt? Ein Hohn! Wir verbringen einen ansonsten schönen Kurzurlaub in Thüringen.“

Der „Genetiv“ – so die durchaus korrekte Schreibweise voll des Hohns – oder „Genitiv“, wie der Duden empfiehlt, regt viele Leser an oder auf, sogar aus Westfalen.

Barbara Hillebrand war auch eine Urlauberin im Thüringer Wald, genau: in Meyersgrund bei Ilmenau. Sie vermisst die TA und den „Friedhof“, wie sie schreibt, und schickt als Trost ein „sehr schönes Beispiel“ für die Schreibweise des Genitivs, gefunden und fotografiert im Urlaub.

Ich freue mich über jedes Foto und jeden Hinweis als Dokument eines seltenen oder seltsamen Umgangs mit der deutschen Sprache.

 

(TA, 24.  September 2012)

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