Juli Zeh im Zitate-Labyrinth: Habe ich überhaupt einen Satz selbst geschrieben? (Zitat der Woche)

Geschrieben am 18. April 2016 von Paul-Josef Raue.
Geschrieben am 18. April 2016 von Paul-Josef Raue in M. Presserecht und Ethik.

Ist die ganze Welt ein Plagiat? Man könnte eine komplette Philosophie als Antwort entwerfen. Juli Zeh, als Schriftstellerin erfolgreich, aktuell mit dem Roman „Unterleuten“, stellt die Frage in einem FAZ-Interview – auf die Fragen von Jan Wiele, ob es den, den sie plagiiert hat, überhaupt gebe.

Manchmal frage ich mich, ob es überhaupt irgendeinen Satz gibt, den ich selbst geschrieben habe. In diesem Zitate-Labyrinth findet sich doch kein Mensch mehr zurecht.

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Quelle: FAZ, 18. April 2016 „Warum sollte Gortz nicht existieren?“

2 Kommentare

  • Ebenso gängiger wie umstrittener zufolge ist es ein Unterschied, ob in wissenschaftlichen Arbeiten plagiiert wird oder ob in literarischen Werken auf literarische Traditionen Bezug genommen wird und Textvorgaben, -Insprationen ver- und eingearbeitet werden. Auch Brecht, obwohl beim Urheberrecht selbst recht empfindlich, hat sich sich geäußert. Ich weise in diesem Zusammenhang auf „Juttas Zitateblog“ hin.

  • Gängiger Ansicht zufolge ist es ein Unterschied, ob in wissenschaftlichen Arbeiten plagiiert wird oder in literarischen, die sich ebenfalls aus einem enornen Fundus „bedienen“. Brecht, obwohl selbst sehr empfindlich, was eigenes Urheberrecht betrifft, hat sich zu diesem Thema dezidiert geäußert. In diesem Zusammenhang empfehle ich „Juttas Zitateblog“.

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