Brinkbäumer über Ausgewogenheit: Man muss nicht immer einerseits-andererseits sagen

Geschrieben am 15. September 2018 von Paul-Josef Raue.

Noch bis Ende 2018 Spiegel-Chefredakteur: Klaus Brinkbäumer. Foto: Spiegel

Redaktionen in Deutschland trennen konsequent Nachrichten und Meinung, hat der große Qualitäts-Report der Lokalzeitungen festgestellt, aber Ausgewogenheit ist nicht allgemein verbreitet. Für Klaus Brinkbäumer, Noch-Spiegel-Chefredakteur, sei das eher ein Vorteil gegenüber US-Medien. In einem Interview mit „detektor fm“ sagt er, der lange in den USA gearbeitet hat: In den Staaten sei die Ausgewogenheit „geradezu manisch“:

„Beide Seiten müssen nicht immer zu Wort kommen. Wenn einer sagt, die Erde ist rund, dann gibt es irgendjemanden, der behauptet, sie sei doch eine Scheibe: Dann bekommt der in ganz vielen Zeitungen den gleichen Raum. Aber es gibt so etwas wie Wahrheit. Es gibt Dinge, die wissenschaftlich geklärt sind: Dann muss man nicht jedes Mal einerseits-andererseits sagen.“

Und welche Fähigkeiten haben uns US-Medien voraus? Hartnäckigkeit, Präzision und Furchtlosigkeit. Das zeigen laut Brinkbäumer in Deutschland nicht ganz viele Medien.

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