Der beste Brathähnchen-Blogger und die Mail-Liste des Grauens (Zitat der Woche)

Geschrieben am 19. Mai 2015 von Paul-Josef Raue.

In unserer agenturinternen Liste der besten Brathähnchenblogger bist Du auf jeden Fall ganz oben… Wir haben aus 1.000 internationalen Brathähnchenblogs im letzten halben Jahr nach Sichtung sämtlicher Artikel 50 ausgewählt, gewichtet und ein Ranking erstellt.

So beginnt eine Mail an den Blogger Maximilian Buddenbohm. In kress.de schreibt er, wie lieblos PR-Redakteure mit Bloggern umgehen und erstellt eine „dreiste Liste des Mail-Grauens“ (hier gekürzt):

1. Wirre Textbausteine, die nicht zusammen passen.
2. Rechtschreibfehler in beliebiger Häufung.
3. Einen Bezug auf irgendeinen Artikel, in dem man einmal irgendein Stichwort erwähnt hat.
4. Das Vortäuschen intimer Kenntnis des Blogs: „Wir lesen seit Jahren…“.
5. Den sofort folgenden Beweis, dass das Blog höchstens zwei Sekunden angesehen wurde: „Es ist schon eine Leistung, jahrelang auf diesem hohen Niveau über Brathähnchen zu bloggen!“
6. Eine abwegige Unterstellung: „Du als Imbissbudenbesitzer…“
7. Einen Vorschlag für etwas, das aus unerfindlichen Gründen Kooperation genannt wird: „Wir möchten gerne einen Artikel über Brathähnchengewürz auf Deiner Seite platzieren.“ Einfach so.
8. Die Ankündigung, dass keine Gegenleistung erbracht werden kann: „Ein Honorar ist hierbei leider nicht vorgesehen.“ Oder: „Wir können Dir als Ausgleich einen Gutschein über drei Dosen Hundefutter anbieten.“
9. Die Unterstellung, dass man als Blogger etwas von solchen Kooperationen hat: „Wir liefern Dir frischen Brathähnchen-Content, Du hast dadurch dann deutlich mehr Traffic.“
10. Wenn keine Artikelplatzierung gesucht wird, geht es um das Verlangen, bestimmte Stichworte in einem Text unterzubringen. Der Begriff ist dann eine Marke, und man liest mit Staunen – es ist gar keine so kleine Marke.

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