Der Weltuntergang 2012
„Der Weltuntergang 2012 findet nicht statt“ steht auf einer Bauchbinde in Packpapier-Anmutung, die das Katholische Bibelwerk um die neue Ausgabe ihrer Zeitschrift „Bibel und Kirche“ geschwungen hat. Das Heft widmet sich dem Thema „Bilder-Macht. Die Johannesapokalypse“.
Ein „Zwischenruf“ im Heft macht klar: Der abgesagte Weltuntergang bezieht sich nicht auf die Bibel, sondern auf den Maya-Kalender. Der Astronom Florian Freistetter weist nach, dass der Weltuntergang am 21. Dezember keine Glaubenssache ist, sondern einfach falsch – was er schlüssig beweist.
Der Rest ist esoterischer Wind. Gleichwohl wird wohl vor Heiligabend nicht nur die Bildzeitung daraus so manchen Aufmacher stricken.
Für Journalisten lohnt diese Spezial-Lektüre, um die Wirkung von Sprachbildern zu ergründen: Die Johannes-Offenbarung als Untergrund-Literatur, in der Rom als reiche Hure und gieriges Raubtier auftritt – ohne dass die Zensoren es verstanden.
(zu: Handbuch-Kapitel 17-18 Wie Journalisten recherchieren)