Wenn Möchtegern-Journalisten das Ende des Journalismus beschwören

Geschrieben am 7. August 2013 von Paul-Josef Raue.

Jahrelang ließen sich Redakteure auf die virtuelle Schlachtbank führen: Ihr seid ein Auslaufmodell! Euer Ende naht!

Wie die Zeugen Jehovas, die den Weltuntergang prophezeien (1914, 1925, 1975 oder irgendwann), kündigen die modernen Verächter die papierne Endzeit an: Das Harmagedon der Zeitungen. Aber es gibt auch ein paar Mutige, die sich den Propheten des Untergangs entgegenstellen. Sie seien in diesem Blog genannt, geehrt und zitiert – wie Michael Hanfeld in der FAZ (7. August 2013):

Im Internet beschwören Möchtegern-Journalisten unablässig das Ende der Zeitung und des Journalismus – und haben selbst kein Geschäftsmodell, was sie Verlegern stets vorhalten. An der Bedeutung des Journalismus, wie er von Zeitungen und Zeitschriften geprägt wird, hat sich nichts geändert.

Noch immer orientieren sich die Debatten in Politik, Wirtschaft, Kultur und Gesellschaft an dem, was Redaktionen zutage fördern. Journalisten sind als Stichwortgeber längst nicht mehr allein, aber im Gegensatz zu Online-Konzernen wie Google, die ihr Eigeninteresse als Allgemeinwohl ausgeben, viel ehrlichere Makler auf dem Markt der Meinungen.

Es folgt ein Satz, der den Verächtern täglich vorzulesen ist:

Es ist ein Irrsinn, dass Journalisten sich an der Verächtlichmachung ihrer Profession und ihrer gesellschaftlichen Aufgabe auch noch munter beteiligen.

Michael Hanfeld fügt an: Dabei geht es in der Krise nicht um journalistische, sondern um ökonomische Fragen.

1 Kommentar

  • […] wer­den Blog­ger hier­zu­lande noch immer von eini­gen Nut­zern als Möchtegern-Journalisten oder Oppor­tu­nis­ten, die immer gegen die all­ge­meine Mei­nung schie­ßen, beur­teilt. In den USA sind sie aber […]

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