Ein Wirtschaftsminister liebt die Anglizismen (Friedhof der Wörter)
Sind Sie fit für die Zukunft? Sind Sie innovativ? Dann wissen Sie sofort, was diese Wörter bedeuten:
- Green Tech
- Life Science
- Meetingcenter
- Highlights
- Mentoring-Advisory-Funktion
- E-Government
Diese Wörter lesen wir im „Zukunfts- und Innovationsprogramm Thüringen 2020“ von Wirtschaftsminister Matthias Machnig (SPD), das gerade erschienen ist. Diese Wörter sollen zeigen, so ahnen wir: Dieser Minister und seine besten Beamten leben in einer modernen Welt, sind international, plagen sich nicht mehr mit unserer alten deutschen Sprache – kurz: Ein neues Thüringen braucht eine neue Sprache!
Dabei ist alles nur Wortgeklingel. Diese Anglizismen sind unnötig, denn sie verdrängen deutsche Wörter, die jeder versteht, die klar sind – aber meist alt:
- Green Tech ist: Grüne Technik
- Life Science: Lebens- oder Biowissenschaft
- Meetingscenter: Konferenz- oder Beratungs-Zentrum
- Highlights: Höhepunkt
- Mentoring-Advisory: Förderer-Beirat
- E-Government: Digitale Verwaltung oder Netz-Verwaltung.
So ganz möchte das Ministerium aber nicht auf deutsche Wörter verzichten: „Thüringen goes middle-classes“ steht so eben nicht an der zentralen Stelle des Zukunft-Programms, sondern „Thüringen goes Mittelstand“.
Was würde der Engländer dazu sagen: „Anything goes“ – alles ist erlaubt.
geplant für 29. April in der Thüringer Allgemeine
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