Amerikaner lieben „bratwurst“ (Friedhof der Wörter)

Geschrieben am 19. August 2012 von Paul-Josef Raue.
Geschrieben am 19. August 2012 von Paul-Josef Raue in Aktuelles, Friedhof der Wörter.

Vor allem junge Leute, die bei „I love you“ schmelzen, mögen amerikanische Wendungen, für die sich sogar ein eigenes Wort ins Deutsche geschlichen hat: Anglizismen. Auch Werber mögen die amerikanischen Wörter in der deutschen Sprache, wenn sie den „Sale“ ins Schaufenster schreiben oder „Service Point“ in den Bahnhof.

Nicht nur wir Deutsche mögen Wörter aus Amerika, auch Amerikaner mögen deutsche. Etwa anderthalb Millionen Amerikaner sprechen deutsch sogar in der Familie, ein paar hundert deutsche Wörter gehören zum Sprachschatz der Menschen zwischen Boston und Los Angeles.  

„Bratwurst“ und „sauerkraut“, „leberwurst, schnitzel“ und „schnapps“ –  wenn Amerikaner von Essen und Trinken sprechen, entlehnen sie mit Vorliebe unsere deutschen Wörter. In Alaska und auf Hawaii feiern sie mit bajuwarischer Begeisterung das „oktoberfest“.

Auch Schwermut scheint so typisch deutsch, dass sich „weltschmerz“ und „waldsterben“, „angst“ und „kaputt“ in amerikanischen Zeitungen finden. Und weiter: „plattenbau“ und „kindergarten“ schätzen die Amerikaner so sehr,  dass sie keine eigenen Wörter dafür prägen wollten. Die deutsche Sprache ist eine der schönsten Sprachen der Welt, wie uns die Amerikaner beweisen –  „zigzag“.

(Thüringer Allgemeine, 20. August 2012)

Diskutieren Sie mit uns den Artikel "Amerikaner lieben „bratwurst“ (Friedhof der Wörter)"