„Holz-AG“ oder „Wir erleben eine Renaissance von Print“
Was ist mit den gedruckten Medien los? An vier Stellen taucht die Antwort auf diese Frage in der Wochenend-Ausgabe des Handelsblatts auf (13. Oktober 2017):
Von einer „Holz-AG“ und einer „Fortschritts-AG“ sollen die Springer-Mitarbeiter intern sprechen, schreibt Carin Bialek in einem Beitrag über die Trennung von Print und Digital im Springer-Medienhaus. Die Furcht gehe um, dass die Print-Sparte zum Verlierer werde.
Vorstand Jan Bayer hält dagegen und schreibt in einer Mail an die Mitarbeiter: „Das ist nicht gerechtfertigt – und dazu hat die Verlagsbranche leider selbst einen gehörigen Teil beigetragen.“
„Das weltweite Buchgeschäft erlebt gerade seine beste Zeit seit 50 Jahren, vielleicht sogar seit seinem Bestehen. Die internationalen Buchmärkte sind seit dem Start der digitalen Transformation gewachsen“, sagt Markus Dohle, Chef von Penguin Random House in New York im Handelsblatt-Interview. „Wer hätte vor fünf Jahren gedacht, dass das globale Verhältnis zwischen gedruckten und digitalen Formaten heute etwa bei 80 zu 20 liegen würde. Fakt ist, dass wir gerade die Renaissance von Print erleben.“
In der Grafik des Tages schaut Marius Prauß auf einige Trende-Märkte und entdeckt, dass manche aufgebauscht werden:
„E-Commerce“ wird in ausgewählten Medien um 209 Prozent häufiger genannt (im Vergleich von 2016 zu 2014).
„Elektro-Mobilität“ um 113 Prozent häufiger.
„Netflix“ um 71 Prozent häufiger.
„Veggie“ um 16 Prozent häufiger.
Donald Trump taucht bei den Zitaten des Tages mit einem Tweet auf: „Es ist offen gesagt ekelhaft, dass die Presse schreiben kann, was immer sie will.“
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