Wie Redakteure arbeiten: Herdentrieb und Kleinmut
Was ist der journalistische Herdentrieb? Detlef Esslinger hat ihn im Leitartikel der SZ beschrieben:
1. Jede Zeitungs-oder Fernsehredaktion arbeitet grundsätzlich nach der Devise: „Dazu müssen wir auch was haben.“
2. Autoren reihen sich lieber gefahrloser in einen Chor ein, als eine Solostimme zu wagen.
Was Esslinger nicht aufgreift: Auch das Publikum, ob Leser oder Zuschauer, verlangt nach dem, was alle haben. Fahren sie in der Zeitung eine Affäre klein, die die Tagesschau groß gezeigt hat, kommen Leser, die Manipulation vermuten: Warum enthält die Redaktion uns diese Affäre vor?
Quelle: Süddeutsche 4.Mai 2013: „Prangerland“
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