Wie viel Veränderung verträgt eine Zeitung?

Geschrieben am 21. Januar 2014 von Paul-Josef Raue.

Verändere bei erfolgreichen Sendungen nie mehr als zwanzig Prozent auf einmal!

Sandra Maischberger über das Fernsehen in einem SZ-Interview (21. Januar 2013). Dies dürfte auch für Tageszeitungen gelten; wahrscheinlich sind selbst 20 Prozent zu viel, da Zeitungsleser konservativ sind und schon kleine Veränderungen als nicht notwendigen Eingriff in ihre Gewohnheiten ansehen. Eine Reihe von Zeitungen hat bei einem großen Relaunch sowohl Abonnenten in überdurchschnittlich hoher Zahl als auch Vertrauen verloren.

Ich erinnere mich an die Frage eines Verlegers: „Herr Raue, waren machen wir einen teuren Relaunch, wenn wir viele treue Leser verlieren oder zumindest verärgern und kaum neue Abonnenten, erst recht keine jungen gewinnen?“

KOMMENTARE (Facebook) am 21. Januar 2014

TA-Leser Wolfgang Jörgens aus Sophienhof:
Mit den Veränderungen ist das so eine Sache. Was wünschen die Leser, die Kunden? Was macht das Lesen einer Tageszeitung so interessant, dass Abo-Kunden gewonnen und nicht abgängig sind? Denn Geld spielt ja auch hier keine untergeordnete betriebswirtschaftliche Rolle.

Der Leser kommt auf einer ganzen Seite zu Wort. Das ist gut, könnte aber noch besser werden. Die Tageszeitung müsste manchmal, auch als Veränderung, sehr kritische Fragen der Leser aufgreifen. Nicht nur auf der Leserseite, sondern auch im zentralen Teil. Wo möglicherweise auch mal ein Politiker zu Wort kommen sollte.

Paul-Josef Raue
Lieber Herr Jörgens, die meisten Leserbriefe stellen keine sehr kritischen Fragen, sondern sind Beispiele einer tief sitzenden Verdrossenheit gegenüber den Politiker oder gar gegenüber der Demokratie. Leider.

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