Amok, Terror & Gewalt (2): Immergleiches Muster, wie Netz und Medien reagieren
Nach den Eilmeldungen macht sich auf Facebook das Entsetzen breit, es folgen…
Die Medien reagieren – wie die sozialen Netzwerke – nach stets gleichem Muster, wenn Terroristen oder Amokläufer die Menschen aufwühlen. Den Teufelskreis beschreibt Lisa Altmeier im Jugendradio Puls; hier in Auszügen zusammengefasst:
- Entsetzen nach den Eilmeldungen: Entsetzen, Gerüchte, Falschmeldungen – und noch mehr Entsetzen.
- Solidarität, Mitgefühl: #JeSuisCharlie #PrayForMunich.
- Religionskritik: Muslim? Im vorauseilendem Ärger werden alle beschimpft, die sagen: Hat bestimmt nichts mit dem Islam zu tun
- Das muss ein Psycho sein!
- Deutungen und Religionskritik: „Der Islam ist eigentlich eine friedliche Religion“ oder Religionen sind überhaupt schlecht (siehe Kreuzzüge der Christen). „Ein Schauspiel, bei dem jeder seinen Text anhand der vielen vorangegangenen Vorführungen längst auswendig kann.“
- Medienkritik 1: Die Medien sind zu langsam! Wollen die etwa etwas verschweigen?
- Medienkritik 2: Die Medien sind zu schnell und machen dabei Fehler! Besser eine ausgewogene Analyse statt hektischer Live-Berichterstattung.
- Medienkritik 3: Warum berichten die Medien überhaupt?
- Anschläge gibt es, weil Täter sich Aufmerksamkeit erhoffen. Medien sind irgendwie mitverantwortlich. „Im Gegensatz zum Islam hat die Medienbranche kaum prominente Fürsprecher.“
- Solidaritätskritik: Scheinheilig! Überall im Internet dieselben Mitleidsbekundungen. Seltsamerweise passiert das nur bei Anschlägen im Westen. „Scheinheilig!“ finden die Solidaritätskritiker und attackieren die Mitleidigen.
- Politikerbashing: Merkel muss weg
- Verschwörungstheorie: Sagt mal, findet ihr es nicht auch komisch… Dass der Pass des Täters gleich gefunden wurde, ist nun merkwürdig. Sind wir alle Opfer einer Inszenierung.
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Am Sonntag, 31. Juli 2016, um 18 Uhr auch im TV: „Puls“, ARD Alpha
Quelle: http://www.br.de/puls/themen/welt/zwoelf-phasen-der-reaktionen-nach-anschlaegen-und-terror-100.html
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