Nach dem Terror in Paris: Wofür bezahlen Online-Leser?

Geschrieben am 24. November 2015 von Paul-Josef Raue.

„Für Einordnung und Analyse bezahlen die Menschen gern“ ermittelt der Blendle-Redakteur Michael Jarjour nach den Anschlägen in Paris. Blendle ist ein niederländisches Online-Unternehmen, in dem Nutzer seit einigen Wochen in den großen Zeitungen und Magazinen und einigen Regionalzeitungen blättern und Artikel auswählen können; für den Abruf kompletter Artikel zahlen sie.

„Einordnung und Analyse“ überrascht nicht, auch nicht dass Anschläge, Katastrophen, Kriege und Groß-Ereignisse das Interesse an Informationen stark steigern. Das überrascht schon eher: An der Spitze der meistgekauften Artikel stehen Kommentare – von bekannten Autoren wie FAZ-Herausgeber Berthold Kohler (Platz 1), Springer-Chef Mathias Döpfner. (Platz 2) oder Handelsblatt-Herausgeber Gabor Steingart (Platz 7).

Hinter den Kommentaren folgen Analysen aus der FAZ, SZ und Neuen-Zürcher-Zeitung (NZZ – mit dem Interview eines Islamwissenschaftlers: „Alle können ein direktes Ziel werden“) sowie der Magazine Zeit, Spiegel und Cicero.

Für aktuelle Nachrichten, die überall kostenlos zu bekommen sind, zahlen die Leser offenbar nicht. Also zahlen die Leser, wenn es ein Ereignis gibt, das die Menschen verstehen wollen; sie zahlen für Meinungen von bekannten Medien und Autoren; und sie zahlen für ausführliche und schnelle Analysen.

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Quelle: Meedia.de, 23. November

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