Wenn der Autor seinem Text nicht traut

Geschrieben am 21. April 2017 von Paul-Josef Raue.
Geschrieben am 21. April 2017 von Paul-Josef Raue in D. Schreiben und Redigieren.
Olga Grjasnowa: Ihr Roman "Gott ist nicht schüchtern" erscheint im Aufbau-Verlag. Foto: Rene Fietzek

Olga Grjasnowa: Ihr Roman „Gott ist nicht schüchtern“ erscheint im Aufbau-Verlag. Foto: Rene Fietzek

Warum schreibt Olga Grjasnowa klar und nüchtern? Wer gern ausschmücke, so die Autorin in einem NDR-Gespräch, zeige, „dass er seinem Text nicht traut“. Oder er wirke pathetisch.

Ein Plädoyer gegen zu viele Adjektive, die nicht beschreiben, was ist, sondern zeigen, wie der Autor es sieht.

Olga Grjasnowa hat mit „Gott ist nicht schüchtern“ einen Roman über Syrien geschrieben, erschienen im Aufbau-Verlag.

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2 Kommentare

  • Schlimm daran ist vor allem, dass es Generationen von Deutschlehrern ihren Schülern genau so eingetrichtert haben. Sie haben ihre Texte „auszuschmücken“, und wer es nicht tut, bekommt garantiert keine allzu gute Note.

    • Das ist leider oft noch so. Aber Journalisten kann man zumuten, dass sie sich von ihren Deutschlehrerinnen verabschieden und in Stil-Lehren schauen, die schon immer das Pathos der Adjektive verachtet haben (schon vor Wolf Schneider), und die Autoren lesen, die die Wirklichkeit beschreiben statt bewerten.

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