Medien und ihr moralisierendes Skandalisieren
Heute würde Olga über die Medien spotten, die das Recherchieren verlernt und durch moralisierendes Skandalisieren ersetzt haben.
Bernhard Schlink in seinem neuen Roman „Olga“ über eine beeindruckende Frau, die das vergangene Jahrhundert gelebt hat bis zur Neige – erst in Pommern als einfache Frau, die einen Gutsherrn liebte, aber nicht heiraten durfte, der in der Kolonie Ostafrika diente und auf einer Polarexpedition verschollen blieb. Olga wurde taub, blieb nach der Flucht in Heidelberg und fand manches, als zu groß geraten – wie Bismarck, aufbegehrende Studenten und moralisierende Medien.