Die Zeitung ist kein Anzeigenblatt – auch online nicht!
Ihr schätzt die Texte und Bilder in Eurer Zeitung, als würden sie in einem Anzeigenblatt stehen! Dieser Vorwurf wird lauter gegenüber Zeitungen, die ihren Inhalt kostenlos ins Netz stellen. Jan Bayer, Springer-Vorstand, formuliert es ein wenig vornehmer:
Wenn es uns gelingt, eine qualitative Reichweite mit zahlenden Abonnenten aufzubauen, dann steigt auch deren Wert für die Tageszeitung. (Horizont 8/2013)
Jürgen Scharrer, Horizont-Chefrredakteur, interpretiert den Bayer-Satz folgerichtig so:
User, die für ein Medium bezahlen und ihm entsprechend mehr Aufmerksamkeit schenken, sind ein wertvollerer Werbekontakt als Nutzer von Gratisangeboten – ein Argument, das von Print die vergangenen Jahre sträflich vernachlässigt wurde.
Nur wenn Journalismus etwas wert ist, auch: Geld wert ist, haben also Döpfners goldene Worte eine Zukunft:
Das Digitalzeitalter hat alle Chancen, zum Goldenen Zeitalter des Journalismus zu werden. Darum bin ich nicht pessimistisch, sondern optimistisch, was die Zukunft der Publishing-Branche betrifft – vorausgesetzt, wir konzentrieren uns auf unsere Kernkompetenz – auf exzellenten Journalismus.
So wird der Springer-Chef zitiert in der Einladung zur „World Publishing Expo 2013“, die Matthias Döpfner eröffnen wird.
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