Was Kinderzeugen mit dem Fernsehen zu tun hat (Zitat der Woche / Wickert-Preis)

Geschrieben am 22. Juni 2013 von Paul-Josef Raue.

Weshalb haben Sie mit Ihrer Frau 14 Kinder gezeugt?

Aus Langeweile. Zu der Zeit hatten wir noch keinen Fernseher.

Aus dem Hörfunk-Feature des freien Journalisten Andreas Boueke: „Patti und ihre 13 Geschwister – eine Familiengeschichte aus Guatemala“. Diese SWR-2-Sendung zeichnete die Jury des Ulrich-Wickert-Preises für Kinderrechte mit dem Gewinn in der Sparte „National“ aus.

Carolin Emcke, Preisträgerin 2012 und Jurymitglied, lobt das siegreiche Feature: „Andreas Boueke erzählt in seiner Hörfunkreportage für SWR 2 Tandem einfühlsam und ohne jedes falsche Pathos vom Leben der 19-jährigen Ana Patricia, Tochter einer kinderreichen Familie in Guatemala. Er beschreibt wie sich Rollenbilder von Frauen als Müttern in patriarchalischen Gesellschaften tradieren und wie junge Mädchen wie Patti andere Bilder und Leben dagegen setzen. Ein großartiges Radiofeature.“

Aus der Pressemitteilung des Kinderhilfswerks Plan, die zum UN-Welt-Mädchentag am 10.Oktober in Berlin die Preisverleihung ausrichtet:

Den Preis in der Sparte International geht an die Reporterinnen Gloriose Isugi und Noella Nbihogo in Ruanda. Mit dem Sonderpreis wird das Kinder-Medienprojekt „Bal Sansar“ von Plan in Nepal ausgezeichnet.

Stifter und Plan-Unterstützer Ulrich Wickert: „Die Sieger des Ulrich Wickert Preises für Kinderrechte 2013 verstehen es, uns mit ihren Beiträgen zu fesseln und den Blick auf die Probleme von Mädchen in Entwicklungsländern zu lenken. Es sind Geschichten, die unglaublich erscheinen, aber in vielen Regionen der Welt leider traurige Realität sind. Darum ist ein Medienprojekt wie „Bal Sansar – Die Welt der Kinder“ in Nepal so wichtig. Es macht jungen Menschen Mut, sich eine eigene Meinung zu bilden und für die Entwicklung ihrer Gemeinden einzusetzen.“

Jurymitglied Renate Meinhof, Süddeutsche Zeitung, sagt: „Gloriose Isugi und Nolla Nbihogo zeigen, wie leicht es für Männer in Ruanda ist, nicht aufgeklärte Teenager zum Sex zu überreden. Ihr Online-Beitrag „Sugar daddies prey on female students headed home for holiday“ berührt durch seine Eindringlichkeit. Die Reporterinnen des Global Press Institute erzeugen Nähe, bewahren jedoch die erforderliche journalistische Distanz.“

Für den Ulrich Wickert Preis für Kinderrechte 2103 wurden Print-, Online-, Hörfunk und TV-Beiträge aus 14 Ländern eingereicht. Mitglieder der Jury sind außerdem Karl Günther Barth (Hamburger Abendblatt), Marko Brockmann (RadiJojo), Karen Heumann (thjnk), Brigitte Huber (Brigitte / brigitte.de), Rudi Klausnitzer (Medienmanager), Christoph Lanz (Deutsche Welle), Markus Lanz (ZDF), Renate Meinhof (Süddeutsche Zeitung), Paul-Josef Raue (Thüringer Allgemeine – der Autor dieses Blogs), Ulrich Wickert sowie Dr. Werner Bauch (Plan International Deutschland).

Ulrich Wickert unterstützt das Kinderhilfswerk Plan seit 1995. 2011 gründete er die Ulrich Wickert Stiftung unter dem Dach der „Stiftung Hilfe mit Plan“. Sie vergibt den Journalistenpreis für Berichte und Reportagen, die in herausragender Weise auf die Kinderrechte (Preis International) und insbesondere auf die Situation von Mädchen (Preis Deutschland / Österreich) aufmerksam machen. Ein Sonderpreis würdigt die Medienarbeit von Kindern in den Partnerländern von Plan.

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