Ein guter Journalist belehrt seinen Leser nicht, manipuliert ihn nicht“ (Stephanie Nannen – Zitat der Woche)

Geschrieben am 13. Oktober 2016 von Paul-Josef Raue.
Stephanie Nannen und ihr Großvater Henri Nannen, etwa 1990. Foto: Kress

Stephanie Nannen und ihr Großvater Henri Nannen, etwa 1990. Foto: Kress

Heute vor zwanzig Jahren starb Henri Nannen, einer der prägenden Journalisten der Nachkriegszeit. „Du musst eine Geschichte erzählen“,  erinnert sich Enkelin Stephanie Nannen an ihren Großvater. „Nimm deinen Leser mit auf die Reise und lass ihn mit erleben, mit erfahren, mit schmecken, mit leiden und mit lieben!“

In einem Beitrag für Kress Pro schreibt Stephanie Nannen über die Einsamkeit des Journalisten, der mit seinem Leser ein Zwiegespräch führe:

Gesprächspartner sei nicht die anonyme Masse, sondern der einzelne Leser,  der Mann, der im Zug die Zeitung liest, der Arbeiter in der Pause, die Frau, wenn sie am Abend endlich Zeit dazu findet – immer nur ein einzelner Mensch, der beim Lesen so allein ist wie der Journalist beim Schreiben. Diese beiden seien Partner eines Gesprächs. Ob sich diese Szene tausend oder wie beim Stern seinerzeit in der Woche neun Millionen Mal ereigne: In jedem Fall ist der Journalist mit seinem Leser allein.

Und sie nennt den Grundsatz ihres Großvaters:

Ein guter Journalist versuche seinen Leser weder zu belehren noch zu manipulieren.

 

 

 

Diskutieren Sie mit uns den Artikel "Ein guter Journalist belehrt seinen Leser nicht, manipuliert ihn nicht“ (Stephanie Nannen – Zitat der Woche)"