Vorbildlich: Die Middelhoff-Buddenbrooks-Reportage der SZ
Zwei Reporter haben Thomas Manns Bürger-Roman „Buddenbrooks“ gelesen und das Schicksal der Lübecker Familie mit der von Thomas Middelhoff verglichen: Entstanden ist ein großes Feature, eine Mischung aus Essay, Porträt und Analyse, eine prächtiges Lese-Stück über drei große Zeitungsseiten. Die Süddeutsche mit ihrer neuen Wochenend-Ausgabe zeigt, was Zeitung erschaffen kann, was eine gute Redaktion leisten kann, wenn sie den Mut hat, über eine Zeitungsseite hinauszudenken. Mit der Wochenend-Ausgabe ist das Gefäß dafür geschaffen, jetzt kommen die edlen Stoffe hinein.
„Warum ist Middelhoff so geworden? Was trieb ihn an? Warum handelte er so widersprüchlich? Warum erscheint sein glanzvolles Leben im Nachhinein als eine einzige Unstimmigkeit?“, fragen Uwe Ritter und Ulrich Schäfer in der SZ-Wochenendausgabe. „Mein Haus, meine Yacht, meine Familien“ ist „eine Geschichte wie ein Roman, ein Verfall wie bei den Buddenbrooks“. Nur wofür die Buddenbrooks vier Generationen brauchten, das schafft Middelhoff in nicht einmal einem Leben.
Lesen!
**
SZ 8. August 2015
Diskutieren Sie mit uns den Artikel "Vorbildlich: Die Middelhoff-Buddenbrooks-Reportage der SZ"
Ähnliche Artikel zum Thema
- Ist das Gewissen für Journalisten ein charakterliches Handicap? (Zitat der Woche)
- Wenn ein Fehler, der hinten im Blatt steht, vorne korrigiert wird
- „taz am wochenende“: Fällt der Weltuntergang sonntags aus?
- Ein Chefredakteur macht kolumnenmäßig in Satire: „Herr Bärsch erklärt…“
- Journalismus als „Rohentwurf der Geschichtsschreibung“