Journalist – ein Traumberuf ohne Festanstellung
Online! Online! Online! Nein, am Lehrplan der Deutschen Journalistenschule hat sich grundlegend nichts geändert:
Eine Nachricht ist eine Nachricht, ein Kommentar ist ein Kommentar, ganz gleich, für welches Medium man arbeitet.
sagt Jörg Sadrozinski, Leiter der Journalistenschule und Ex-Chef von tagesschau.de, in einem FAZ-Interview . Was ist neu im Lehrplan?
- Selbstvermarktung von freien Journalisten, weil nur noch 30 Prozent der Abgänger eine feste Stelle bekommen;
- Tipps zur Gründung von Redaktionsbüros;
- Online-Technik (CMS), denn „ohne Technik geht im Journalismus nichts mehr“.
Immerhin bewerben sich jedes Jahr noch 1500 junge Leute für einen der 45 Plätze an der Schule, ein Viertel weniger als vor einigen Jahren. Also, sagt Jörg Sadrozinski, „Journalist ist nach wie vor ein Traumberuf“.
Es gibt laut Sadrozinski viele Freie, die gut leben können; die meisten arbeiten ein Drittel ihrer Zeit in einer Nachrichtenredaktion, ein Drittel an Buchprojekten, ein Drittel an Magazingeschichten.
Auf die Frage von Julia Löhr, ob es ihm weh tue, wenn Journalisten PR machten und für Unternehmen arbeiteten, kommt die Antwort „relativ gelassen“:
Wichtig ist, dass sie ihren Job gut machen, also präzise recherchieren, verständlich schreiben und mit Begeisterung bei der Sache sind. Die Kundenmagazine einiger großer Unternehmen unterscheiden sich in ihrem Anspruch und ihrer Aufmachung kaum von den klassischen Publikumszeitschriften. Das ist mitunter richtig guter Journalismus.
Quelle: FAZ, Beruf und Chance, 27. April 2013
Anton Sahlender hat auf Facebook kommentiert:
Eine Nachricht ist zwar eine Nachricht, aber ihre Online-Präsentation, ihre Sprache und ihr Aufbau sollten in vielen Fällen wohl anders aussehen. An dem, was j
journalistische Sorgfalt betrifft, darf sich nichts ändern…*
Ich denke, es lohnt sich auch über eine Veränderung der „Ansprache“ in meinungsbetonten Beiträgen ernsthaft nachzudenken.
Rubriken
- Aktuelles
- Ausbildung
- B. Die Journalisten
- C 10 Was Journalisten von Bloggern lernen
- C 5 Internet-Revolution
- C Der Online-Journalismus
- D. Schreiben und Redigieren
- F. Wie Journalisten informiert werden
- Friedhof der Wörter
- G. Wie Journalisten informieren
- H. Unterhaltende Information
- I. Die Meinung
- Journalistische Fachausdrücke
- K. Wie man Leser gewinnt
- L. Die Redaktion
- Lexikon unbrauchbarer Wörter
- Lokaljournalismus
- M. Presserecht und Ethik
- O. Zukunft der Zeitung
- Online-Journalismus
- P. Ausbildung und Berufsbilder
- PR & Pressestellen
- Presserecht & Ethik
- R. Welche Zukunft hat der Journalismus
- Recherche
- Service & Links
- Vorbildlich (Best Practice)
Schlagworte
Anglizismen BILD Braunschweiger Zeitung Bundesverfassungsgericht chefredakteur DDR Demokratie Deutscher-Lokaljournalistenpreis Die-Zeit dpa Duden Facebook FAZ Feuilleton Goethe Google Internet Interview Kontrolle der Mächtigen Leser Leserbriefe Luther (Martin) Lügenpresse Merkel (Angela) New-York-Times Organisation-der-Redaktion Persönlichkeitsrecht Politik Politiker-und-Journalisten Pressefreiheit Presserat Qualität Schneider (Wolf) Soziale-Netzwerke Spiegel Sport Sprachbild Sprache Süddeutsche-Zeitung Thüringer-Allgemeine Twitter Wahlkampf Welt Wulff Zitat-der-Woche
Letzte Kommentare
- Daniel Grosse: Die Sendung mit der Maus sollte uns „ja so erwachsenen und klugen“ Autoren und...
- Sportreporter: In meiner Redaktion kommt es vor, dass Lokalsport-Redakteure sonntags für zehn bis zwölf Seiten...
- Udo Heinze: Ich kam Anfang der 70-er von Gesprächen mit der amerikanischen Newspaper-Association zurück. Dort...
- Härtel: Ich bin von den viel verwendeten Anglizismen genervt. Im Berufsleben begegnet mir jetzt „content“, „hashtag“,...
- Oliver Horvath: Männliche Zuschauerinnen sehen wohl aus wie weibliche Zuschauer – wie eine Gruppe eben...
Meistgelesen (Monat)
Sorry. No data so far.
Meistgelesen (Gesamt)
- Der Presserat braucht dringend eine Reform: Die Brand-Eins-Affäre
- Der NSU-Prozess: Offener Brief aus der Provinz gegen die hochmütige FAZ
- Wie viel Pfeffer ist im Pfifferling? (Friedhof der Wörter)
- Die Leiden des Chefredakteurs in seiner Redaktion (Zitat der Woche)
- Wer entdeckt das längste Wort des Jahres? 31 Buchstaben – oder mehr?