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Junge Journalisten – „eine verwöhnte Generation“

Geschrieben am 29. September 2012 von Paul-Josef Raue.
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„Ernüchternd“, „entsetzt“ – so  die Reaktion von Pauline Tillmann und Mitgliedern der Jury  des „Reportagepreises für junge Journalisten“ auf die eingesandten 29 Reportagen.

Pauline Tillmann klagt und klagt an in ihrem  Blog:

  • Viele junge Journalisten kennen offenbar den Unterschied zwischen Reportage und Portrait nicht.
  • Für eine Reportage reicht es nicht, sich mit einem Menschen zwei Stunden in die Küche zu setzen und sich seine Geschichte nacherzählen zu lassen. Das ist wichtig für den Hintergrund und die Einordnung, aber man muss als Reporter etwas miterleben. Es muss etwas passieren, und man muss als Reporter beschreiben, was man sieht, hört, riecht, schmeckt und manchmal auch, was man fühlt.
  • Die heranwachsende Generation, zu der ich mit meinen 29 Jahren auch gehöre, ist eine verwöhnte Generation. Den heutigen Nachwuchsjournalisten fehlt oft der Biss, der Wille mehr einzubringen, als minimal gefordert ist. Das Engagement. Den Esprit. Die Eleganz. Und das Bewusstsein: Wenn ich es zu etwas bringen will, muss ich dafür kämpfen. Meine Generation kämpft nicht, sie genießt.
  • Es gibt viel mehr Journalistenschulen und Publizistik-Studiengänge als früher – und doch gibt es nicht mehr gute bis sehr gute Journalisten. Soll heißen: Es gibt eine Inflation der Mittelmäßigkeit. Und das hat damit zu tun, dass es viele nicht mehr gewohnt sind,  sich anstrengen zu müssen.
  • Weil einige Nachwuchsjournalisten  nicht die nötige Energie
    haben, wandern sie in die PR ab, weil es bequemer ist – und das Gehalt besser.
  • Den meisten fehlt einfach der Biss. Und ich kann aus meiner Erfahrung sagen: Es reicht nicht,  Journalist werden zu wollen. Man muss wirklich dafür brennen.

Aus den Kommentaren zum Blogeintrag von Pauline:

+ Jetzt mal ehrlich: Ich finde die Art und Weise anmaßend, großkotzig und unangemessen…

+ Die angeblich mittelmäßige Qualität der Beiträge liegt vielleicht eher an der mittelmäßigen Bekanntheit des Preises. Vielleicht liegt sie aber auch daran, dass gerade die vielversprechendsten Talente so klug sind zu erkennen, dass die Branche gerade schreibenden und recherchierenden Journalisten heute keine über Jahrzehnte tragfähige Perspektive mehr auf eine bürgerliches Berufsleben bietet.

Das klingt paradox, ist aber traurige Realität. Vergleiche mit früheren Journalistengenerationen zeugen deshalb von einer entsetzenden Realitätsverweigerung. Nur wer nicht von ständiger Sorge um seine Zukunft und den Kontostand am Ende des Monats getrieben ist, hat überhaupt die Muße, sich auf Arbeitsbedingungen einzulassen, die für die Wirtschaftswunder- und 68er-Generation noch “Standard” waren.

+ Natürlich gibt es nicht viele Spitzenleute im Journalismus – wie überall. Viele Journalisten machen einfach ein solides Handwerk, sie mögen ihren Job und irgendwie ist es … ja: auch ein Job wie jeder andere. Man muss ja Journalismus nicht ständig überhöhen.

+ Lehrt zumindest die Akademie für Publizistik, dass ein Portrait zur Gattung der Reportagen gehört.

Pauline antwortet ihren Kritikern:

Ich habe  mich für die Pauschalkritik entschuldigt. Und ich glaube, dass dieses Uninspirierte, das mir bei jungen Kollegen oft begegnet, darauf zurückzuführen ist, dass tatsächlich die allgemeinen Rahmenbedingungen wenig Raum für Kreativität lassen.

Dennoch bleibe ich dabei: Einige glauben sich nicht anstrengen zu müssen und glauben, dass ihnen alles zufliegt.

(zu: Handbuch-Kapitel 2 Welche Journalisten wir meinen – und welche nicht + 32 Die Reportage + 34 Das Porträt + 51 (PR) + 58-60 Ausbildung und Berufsbilder)

Was dürfen Redakteure in den sozialen Netzen? 10 Regeln

Geschrieben am 20. August 2012 von Paul-Josef Raue.

Wie sieht es in Redaktionen aus, wenn sich Redakteure in sozialen Netzen bewegen? Gibt es Regeln? Herrscht völlige Freiheit? Animieren Chefredakteure ihre Redakteure, in die sozialen Netze zu gehen?

Die Organisation „Deutschland sicher im Netz“ (DsiN) hat zehn Regeln für Unternehmen herausgegeben. Sind diese Regeln auch auf Redaktionen anwendbar?

Zu DsiN gehören 18 Unternehmen von der Telekom über Google und Kinderhilfswerk bis SAP; kooperiert wird mit dem Innenministerium und Fraunhofer.

Hier die 10 Regeln für die sichere Nutzung von Social Media laut Pressemitteilung:

1. Eine Social Media Richtlinie ist heute idealerweise Bestandteil des Arbeitsvertrags. Wer mit weniger auskommen möchte, sollte seinen Mitarbeitern mit ein paar Regeln deutlich machen, was vom Arbeitgeber gewünscht ist und was nicht. Damit Geschäftsgeheimnisse nicht an die Öffentlichkeit gelangen, ist es z.B. sinnvoll, bestimmte Themen zu benennen, die entweder verstärkt oder keinesfalls in Social Media aufgegriffen werden sollen.

2. Vor der Erstellung eines Firmenauftritts in einem sozialen Netzwerk sollte in den Allgemeinen Geschäftsbedingungen und Datenschutzbestimmungen sorgfältig nachgelesen werden, welche Rechte die Betreiber an eigenen Bildern, Texten und Informationen erhalten.

3. Mitarbeiter können über private und berufliche Accounts in Sozialen Netzwerken auftreten. Dadurch wird der Unterschied zwischen Privat- und Berufsleben klar gemacht. (Beispiel privat: Lieschen Müller; Beispiel Firmen-Account: Lieschen Müller, Firma XY).

4. Alle Zugänge sollten durch sichere Passwörter geschützt werden, die mindestens 8 Zeichen lang sind sowie Klein- und Großschreibung, Ziffern und Sonderzeichen beinhalten.

5. Vorsicht vor Schnüfflern: In den Einstellungen sollte festgelegt sein, dass fremde Personen nicht die Kontaktlisten (Kollegen, Geschäftspartner) einsehen können. Kontaktanfragen sollten vor der Bestätigung kritisch geprüft werden, denn Konkurrenten können soziale Netzwerke nutzen, um ihre Wettbewerber auszuspähen (Social Engineering).

6. Diskussionskultur: In manchen Foren oder Diskussionsgruppen tummeln sich notorische Nörgler. Beschimpfungen können Imageschäden verursachen, da sie meist nicht löschbar sind. Wenn Unternehmenseinträge in einem Netzwerk sehr negativ kommentiert werden, sollten die Mitarbeiter die Vorwürfe in Ruhe mit dem Chef bzw. Kollegen besprechen. Es empfiehlt sich, die Vorwürfe sachlich zu beantworten, die Diskussion dabei aber nicht endlos zu führen.

7. Bevor ein Mitarbeiter selbst als Autor aktiv wird, sollte er als „Follower“ bzw. Leser Erfahrungen sammeln. Berührungsängste können z.B. durch einen internen Workshop abgebaut werden, bei dem sich Mitarbeiter über ihre Erfahrungen austauschen.

8. Vor der Verwendung von Fotos sollte sichergestellt werden, dass die Bildrechte auch für Online-Medien erworben wurden. Auch ein Impressum ist bei allen Internetangeboten Pflicht.

9. Äußern sich Mitarbeiter in Sozialen Netzwerken in unerwünschter Form, so gilt die Reihenfolge Ermahnung, Abmahnung, Kündigung. Bei schwierigen Fällen in den Bereichen Personal, Recht und Business Development ist es ggf. sinnvoll, sich extern beraten zu lassen.

10. Kriminelle nutzen soziale Netzwerke für Phishing. Daher sollten Mitarbeiter nicht unvorsichtig auf jeden Link klicken und erst recht nicht auf dahinterliegenden, gefälschten Seiten Benutzernamen und Kennwort eingeben.

(zu: Handbuch-Kapitel 5ff. Der Online-Journalismus + 58 Die Ausbildung zum Redakteur)

Noch nie war Journalismus so wichtig (dapd-Interview 6)

Geschrieben am 6. August 2012 von Paul-Josef Raue.

Können Sie jungen Leuten noch dazu raten, Journalisten zu werden?
fragt Ulrich Meyer im dapd-Interview. Raue antwortet:

Ja und nochmals: ja – wenn ein junger Mensch mit Leidenschaft für diesen Beruf brennt. Nein – wenn ein junger Mensch den Typ Beamten schätzt in Habitus, Denken und Sein.

Noch nie war der Beruf so spannend und noch nie so wichtig wie heute: Im digitalen Zeitalter muss die Freiheit und Unabhängigkeit und Verständlichkeit des Journalismus mit neuen Mitteln verteidigt werden. Die Ideen dafür bringen die jungen Journalisten mit, die mit Neugier und Lust am Experiment starten und von den alten lernen, dass die Demokratie starke Journalisten braucht und wir Journalisten eine starke Demokratie brauchen.

Zum ersten Mal in der Ausbildung lernen die Alten – die Profis der analogen Welt – von den Jungen – die technisch Versierten der digitalen. Das müsste der Beginn einer wunderbaren Partnerschaft sein.

Die Alten schrieben in der Gewissheit: Wir füllen unbehelligt den Raum zwischen den Anzeigen – und vergaßen, dass Zeitungen immer kommerziell waren, einst abhängig von Werbung, bald von den Lesern oder von „Nutzern“, wie Leser digital heißen.

Der Raum zwischen den Anzeigen ist mittlerweile so groß geworden, dass so manche Redaktion von Werbe-Einnahmen allein nicht mehr finanziert werden kann. Wir brauchen also neue Finanzierungen. Die müssen die Jungen finden, ohne dabei die Vernunft des Journalismus zu verraten.

(aus einem dapd-Interview, das am 3. August gesendet wurde)

(zu: Handbuch-Kapitel „Welche Zukunft hat der Journalismus“ + 2-3 „Warum die Gesellschaft bessere Journalisten braucht“)

„Wir fahren nicht auf der Titanic“ (dapd-Interview 1)

Geschrieben am 3. August 2012 von Paul-Josef Raue.
1 Kommentar / Geschrieben am 3. August 2012 von Paul-Josef Raue in Aktuelles, Ausbildung, Online-Journalismus.

Die Nachrichtenagentur dapd kündigt ein langes Interview an, das heute gesendet wird:

Erfurt (dapd-lth). Der Chefredakteur der „Thüringer Allgemeinen“, Paul-Josef Raue, bezeichnet Google und Facebook als „Schmarotzer“. Diese Internetmedien seien „gemeingefährlich“ und „mächtig“, sagte er im dapd-Interview in Erfurt. Die Verlagsbranche habe sich von der Entwicklung im Internet überrollen lassen. „Hätten sich die großen Verlage, vor allem in den USA, wo alles begann, dieselben Gedanken gemacht wie Steve Jobs und Mark Zuckerberg, wären diese gigantischen, die Freiheit bedrohenden Netze unter Kontrolle von Journalisten und weisen Verlegern“, sagte Raue.

Ein Auszug aus dem Interview, das dapd-Redakteur Ulrich Meyer führte:

Sind Google und Facebook nur Schmarotzer oder symbiotische Partner der „klassischen“ Medien?

Raue: Sie sind Schmarotzer, sie sind gefährlich, gemeingefährlich, aber sie sind da, und sie sind mächtig. Wir sollten sie nutzen, benutzen, aber nicht mehr. Hätten sich die großen Verlage, vor allem in den USA (wo alles begann), dieselben Gedanken gemacht wie Steve Jobs und Mark Zuckerberg, wären diese gigantischen, die Freiheit bedrohenden Netze unter Kontrolle von Journalisten und weisen Verlegern. Aber das sagt sich so leicht, und es ist der Fehler von gestern.

Mehr Sorgen bereitet, dass auch in Deutschland Startups entstehen, die schnell millionenschwer werden: Sie werden selten von Verlagen gegründet, sondern von jungen Tüftlern, die kein Geld für teure Marktanalysen und ausführliche Business-Pläne haben und keine Lust auf lange Konferenzen.
Warum entdecken wir diese Leute nicht? Stimmt unsere Ausbildung, unsere Talent-Suche nicht mehr? Haben wir das Gespür für Ausgewogenheit verloren, wenn wir Risiko, Neugier, Spontanität und Mut in die eine Waagschale legen und Wirtschaftlichkeit, Seriosität, Kontrolle und Kontinuität in die andere?


(zu: Handbuch-Kapitel 5
„Die Internet-Revolution“)

„Wenn einer nicht mehr motiviert ist, wird er hier nicht mehr glücklich“ (Zitat der Woche)

Geschrieben am 8. Juli 2012 von Paul-Josef Raue.
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Was können Führungskräfte in Redaktionen von anderen Kreativen lernen – etwa von Profi-Fußballern? Wie motiviert ein erfolgreicher Fußball-Trainer seine Spieler? Jürgen Klopp, Trainer von Meister Dortmund, sagt:

Motivation und Begeisterung sind bei mir extrem ausgeprägt. Das kann ich aufs Team übertragen. Sollten wir einen finden, den ich nicht mehr motivieren kann – der wäre hier auch nicht mehr so glücklich.

Das heißt: Erstens zählt die Selbst-Motivation! Zweitens die des Trainers – die aber mit einer Drohung verbunden ist: Ich stecke Euch mit meiner Motivation an! Könnt Ihr Euch nicht selber motivieren, sucht am besten einen neuen Verein!

Quelle: Bildzeitung vom 7. Juli, Interview von Christian Kynast mit Jürgen Klopp

(zu: Handbuch-Kapitel 4 „Was Journalisten können sollten“)

Wer kürt noch den Redakteur des Monats?

Geschrieben am 3. Juli 2012 von Paul-Josef Raue.

Die für ihre Exklusivmeldungen bekannte Neue Osnabrücker Zeitung fördert mit einem verlagsinternen Wettbewerb die journalistische Qualität. Monatlich kürt das Blatt Mitarbeiter, die bemerkenswerte Beiträge ins Blatt gebracht haben. Die Gewinner erhalten eine Prämie. (aus dem Medienbrief der Industrie- und Handelskammern)

Als ich vor gut zwei Jahrzehnten in Alaska bei den Anchorage Daily News hospitierte, standen auf den Schreibtischen Kaffeebecher mit Widmungen wie „Beste Bildzeile Juli 1987“ oder „Bestredigierte Nachricht November 1986“. Wenn ich mich recht erinnere: Diese Auszeichnung hatte nur zu Beginn die Chefredaktion verliehen, danach rückten die Ausgezeichneten für einige Zeit in die Jury auf (Last-in-First-out).

Das hatte zwei Vorteile: Die Redaktion verlieh selber die Auszeichnungen, und die Jury-Mitglieder durften sich nicht gegenseitig ehren, so dass nicht immer dieselben Redakteure auf der Ehrenliste standen (die am Schwarzen Brett zu lesen war).

Die Auszeichnung gab es abwechselnd für die beste Reportage, Recherche, das beste Interview – also für wechselnde Genres.

Wo gibt es Auszeichnungen innerhalb der Redaktion? Wer plant solches?

(zu: Handbuch-Kapitel 46-47 „Die Redaktion“)

Mehr zur Anchorage Daily News im Handbuch-Kapitel 17 „Die eigene Recherche“

Was dürfen Journalisten aus Facebook entnehmen?

Geschrieben am 25. Juni 2012 von Paul-Josef Raue.

In der zweiten Auflage des Buchs „Journalistenrecht“ haben Frank Fechner und Axel Wössner drei Fragen ausführlich beantwortet:

  • „Entnahme von Informationen und Fotos aus sozialen Plattformen wie facebook“ (Seite 43)
  • „Kinderbeschäftigung in den Medien“ (Seite 128)
  • Die aktuelle BGH Entscheidung zur Unterscheidung zwischen der Wort- und Bildberichterstattung (in: „Prominente im Urlaub“,   Seite 88).

Auf Anregung von Absolventen der Henri-Nannenschule sind die wichtigsten Rechtsvorschriften für Journalisten abgedruckt.

In der neuesten Auflage unseres Handbuch des Journalismus haben wir das Buch der beiden Professoren nicht nur ins Literaturverzeichnis  (Seite 351), sondern auch im Kapitel „Presserecht“ ein Beispiel aufgenommen:  Darf eine Zeitung das Foto eines bekannten Schauspielers zeigen, wie er – da im offenen Strafvollzug – kurz nach Haftantritt das Gefängnis verlässt und in ein Auto steigt?

 

(zu: Handbuch-Kapitel 50 „Presserecht“ + Service A „Literatur / Presserecht)

 

 

Ich weiß, ich habe ein Gehirn! (Zitat der Woche)

Geschrieben am 24. Juni 2012 von Paul-Josef Raue.
0 Kommentare / Geschrieben am 24. Juni 2012 von Paul-Josef Raue in Ausbildung.

Erst im Laufe meines Studiums habe ich das Gehirn gewissermaßen entdeckt, und ich habe übrigens bis zu meinem 40. Lebensjahr gebraucht, um mein eigenes Gehirn im Kernspintomographen zu sehen. Erst seitdem weiß ich sicher, dass ich eins habe.

Der Braunschweiger Hirnforscher Martin Korte in einem Leser-Interview der Braunschweiger Zeitung vom 19. Juni 2012. Darin lobt er das lebenslange Lernen, da selbst im hohen Alter neue Nervenzellen gebildet werden. Wer also lange und intensiv Zeitung liest, so ist zu folgern, behält ein Gehirn mit hoher Leistungskraft: „Lernen verlangsamt den kognitiven Alterungsprozess“.

(zu: Handbuch-Kapitel 53 „Was die Leser wollen“)

Wie schreibe ich eine gute Geschichte? (Zitat der Woche)

Geschrieben am 28. Mai 2012 von Paul-Josef Raue.
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„Reduzieren Sie Ihre gut recherchierte Geschichte auf weniger Personen und weniger Schauplätze, trennen Sie sich davon, dass die Geschichte ein ausgeschriebener Recherche-Nachweis ist – dann wird sie eine richtig gute Geschichte.“

(Hans Ulrich Kempski – zitiert vom neuen Cicero-Chefredakteur Christoph Schwennicke auf die Frage „Welcher berufliche Rat hat Ihnen besonders geholfen?“, Medium-Magazin-Fragebogen, 4-5/2012, Seite 74)

(zu: Handbuch-Kapitel 33 „Wie man eine Reportage schreibt“)

Wie kritisch sind wir gegen Google und Web-Monopolisten?

Geschrieben am 27. Mai 2012 von Paul-Josef Raue.

Volontäre sollen bloggern, twittern, googeln – und den Bürgermeister kritisieren, wenn er sich nicht an die Regeln hält. Aber lehren wir auch intensiv, kritisch gegenüber Google und Facebook zu sein? Und zu recherchieren, wie mächtig sie sind und wie wenig sie Regeln beachten? Und lehren wir, Bloggern zu mißtrauen?

Der EU-Kommissarin Neelie Kroes fiel bei der „Re:publica“-Konferenz, Anfang Mai in Berlin, auf: Die Politik muss handeln, um Google und andere Monopolisten in die Schranken zu weisen – so eine oft zu hörende Forderung. Dieselben Kritiker streicheln derweil ihren „iPad“, googeln und hinterlassen ihre Spuren bei Facebook. (nach FAZ vom 5. Mai)

Dieser Text ist auf dem I-Pad geschrieben und wird auf Facebook veröffentlicht.

(zu: Handbuch-Kapitel 5 und 7 „Die Internet-Revolution“ + 58 „Die Ausbildung zum Redakteur“)

Seiten:«1234»

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