Alle Artikel der Rubrik "G 26 Interview"

Wolf Schneider: „Alle Germanisten hassen mich – und ich hasse sie“ (Luther-Disput 1)

Geschrieben am 18. Januar 2014 von Paul-Josef Raue.

Dies können wir – laut Wolf Schneider – von Luther lernen:

• Sprich in den konkretesten farbigsten Worten!
• Benutze Worte mit möglichst wenigen Silben!
• Sprich und schreibe in überschaubaren, einfachen Sätzen!
• Nutze anschauliche Beispiele!

Beim Luther-Disput der Thüringer Allgemeine debattierte Wolf Schneider mit dem Thüringer Pfarrer Felix Leibrock – beginnend mit Frage: „Worin bestand Luthers Leistung, als er auf der Wartburg das Neue Testament ins Deutsche übersetzte?“

Felix Leibrock:
Luther hat ein großartiges Buch, eben die Bibel, in ein großartiges Deutsch übersetzt; er formte die Sprache aus und trieb sie auf die Höhe.

Doch ist es schon fast ein Ritual, Luthers Übersetzungsleistung zu loben. Ich habe allerdings auch ein Problem mit Luthers Sprache. 13- und 14-jährige Konfirmanden heute verstehen sie nicht mehr.

Luther war eben auch ein Kind seiner Zeit. Er hat die Sprache des Mittelalters gesprochen, viele Begriffe sind heute unbekannt. Wer weiß noch was mit dem „Scherflein der Witwe“ gemeint ist?
Der Scherf war eine Erfurter Münze mit wenig Wert.
Luther war es wichtig, die Bibel in seine Zeit und zu den Menschen zu holen, mit denen er lebte. Fünfhundert Jahre später muss es erlaubt sein, Luther zu verändern. Es ist sogar unsere Aufgabe, die Sprache der Bibel immer neu zu übersetzen.
Martin Luther hat von der Sprache des Volkes gelernt

Wolf Schneider:
Luther Wort für Wort übernehmen oder vorbildlich finden, davon kann keine Rede sein. Aber wir können uns ein Beispiel daran nehmen, wie er sich der Volkssprache zugewendet und wie er sie geprägt hat.

Luthers Sprache ist voller Leben, also voll von dem, was alle verstehen. Luthers Kirchensprache war nicht akademisch versaubeutelt, um es mal streitgesprächsfreudig zu sagen.

Deutsche Professoren neigen dazu, für deutsche Professoren zu schreiben und nicht für alle Deutschen. Luthers Ehrgeiz war das äußerste Gegenteil. Und ich wünsche mir von allen Schreibenden, auch von Journalisten, die gleiche Gesinnung wie bei Luther. Ich will von allen gelesen und von allen verstanden werden.

Leibrock:
In angelsächsischen Ländern werden akademische Arbeiten auch nach der Lesbarkeit und Verständlichkeit bewertet; in Deutschland bekommt man die Dissertation zurück, wenn sie nicht im akademischen Sprachstil verfasst ist.

Schneider „Dieser akademische Sprachstil…:
Dieser akademische Sprachstil ist ein Thema, das mich immer wieder ärgert; gegen diesen akademischen Unsinn kämpfe ich. So muss ich damit leben: Alle Akademiker, alle Germanisten hassen mich – und ich hasse sie. Wir haben miteinander überhaupt nichts zu tun. Es ist unter der Würde eines Germanisten, sich zu bemühen, dass die Hälfte aller Deutschen sie verstehen kann. Das mögen sie nicht.

Leibrock:
Meine Tochter schreibt gerade ihre Abschluss-Arbeit über die Verkehrswege in Mexiko. Ich sollte sie durchlesen auf Verständlichkeit und Stil. Da las ich beispielsweise den Satz: „Die Verkehrssituation in Mexiko ist polyvalent zu sehen…“

Ich habe sie gefragt: Was willst du damit sagen? Sie antwortete: „Es gibt in Mexiko zu wenig Autobahnen.“ So kann sie aber nicht schreiben, da protestiert ihr Professor. Er verlangt akademische Sätze, die oft nichts aussagen.

Als ich Student war, hatte ich ein Schlüsselerlebnis. Unsere Nachbarn schwärmten davon, dass ihr Kind das Studium mit einer Arbeit abgeschlossen hatte, die nur vier Menschen auf der ganzen Welt verstehen würden.

Ich sagte mir damals: Solche Bücher möchte ich nicht schreiben. Ich möchte Bücher schreiben, die man auch lesen kann. Entscheidend ist für mich die Klarheit des Gedankens, dann kommen die Worte von allein. Wenn ich das klar mache, dann ist es ein Leichtes, zu schreiben.

Schneider: „Um die Worte muss man ringen“
Dass die Worte von alleine kommen, das wiederum bestreite ich. Meine Erfahrung nach 60-jähriger Berufserfahrung und 30-jähriger Journalistenausbildung: Um die Worte muss man ringen, die Worte kommen nicht von allein.

Meinen Schülern sage ich: Qualität kommt von Qual. Glaube ja nicht, dass etwas gut ist, weil es da steht! Weil die Grammatik stimmt! Und weil es von dir ist! Nein, es steht da, die Grammatik stimmt, und es ist von dir – und nun beginnt die Arbeit.

Auch ich ringe mit meinen eigenen Texten bis heute – obwohl ich auch gedruckt würde mit weniger Sorgfalt und Mühe. Auch Luther hat natürlich um die Worte gerungen; es gibt viele Anekdoten, wie er gerungen hat.

Alle großen Schriftsteller haben gerungen, keinem ist etwas zugeflogen. Goethe hat mal behauptet, ihm sei über Nacht ein Gedicht zugeflogen – und er habe es mit dem Bleistift aufgeschrieben, weil das Kratzen der Feder ihn bereits aus seiner Inspiration gerissen hätte. Seine Biografen weisen ihm allerdings nach, dass er drei Tage lang daran geschuftet hat. Von alleine kommen keine Worte, erst recht keine verständlichen Worte.

Wir plagen uns ja alle mit der Bildung herum, die wir lernen mussten – und von der wir uns bis zu einem gewissen Grade entfernen müssen. Sie, Herr Leibrock, schreiben beispielsweise: „Die Bibel mahnt zur Reflexion eigenen Handelns.“ So würde ich niemals schreiben, sondern:

„Die Bibel mahnt: Denkt mal drüber nach!“ Das halte ich für eine Klasse besser – als „Reflexion eigenen Handelns“.

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FELIX LEIBROCK leitet die Evangelische Akademie in München, war Pfarrer in Apolda (Thüringen) und ist Autor des Romans „Luthers Kreuzfahrt“ mit dem ersten deutschen Sauna-Seelsorger Wolle Luther, der auf dem Kreuzfahrtschiff „Nofretete“ arbeitet.

WOLF SCHNEIDER ist Mitautor des „Handbuch des Journalismus“ und Autor von Bestsellern über die Sprache wie „Deutsch für Kenner“.

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Erster Teil des Luther-Disputs, erschienen am 11. Januar 2014 im „Thüringen Sonntag“ der Thüringer Allgemeine.

Das schönste Weihnachtslied – ohne Synonyme, ohne Wechsel im Ausdruck (Friedhof der Wörter)

Geschrieben am 25. Dezember 2013 von Paul-Josef Raue.

Wenn der Redakteur in seinem Aufmacher zum zweiten Mal „Zoo“ schreiben muss, sucht er den Wechsel im Ausdruck, wie er’s in der Schule gelernt hat: „Tiergärtnerischer Bereich“. Nutzt er den „Tiergärtnerischer Bereich“ sogar in der Überschrift, vertreibt er viele Leser – die einen Aufmacher über den Zoo lesen würden, aber kein Interesse an einem „tiergärtnerischen Bereich“ haben.

Aber der Zoodirektor hat es genau so im Interview gesagt, wirft die Redakteurin ein. Dann sollten wir den Zoodirektor davon überzeugen, dass der „Bereich“ im Zoodirektoren-Bereich üblich sei, aber Leser verärgere.

Besteht er darauf, packen wir diese Interview-Passage ans Ende und nehmen sie auf keinen Fall in die Überscrhift.

Dass die Wortwiederholung jedem Synonym überlegen, zeigt das schönste Adventslied: „Maria durch ein Dornwald ging“:

Was trug Maria unter ihrem Herzen?
Kyrie eleison.
Ein kleines Kindlein ohne Schmerzen,
das trug Maria unter ihrem Herzen.
Jesus und Maria.

Da haben die Dornen Rosen getragen,
Kyrie eleison.
Als das Kindlein durch den Wald getragen,
da haben die Dornen Rosen getragen.
Jesus und Maria.

Also: Zweimal „Herzen“, zweimal „Dornen“, zweimal „Rosen“, zweimal „Kindlein“, zweimal „Jesus“, dreimal „Maria“, viermal „trug“ oder „getragen“. Und das Lied ist schön, nicht sentimental – und von einer Kraft der Bilder, die selbst in Weihnachtsliedern ungewöhnlich ist..

Wolf Biermann, die Liebe und der wohl schönste Interview-Einstieg des Jahres

Geschrieben am 5. Dezember 2013 von Paul-Josef Raue.

Ein überraschender Einstieg in ein Biermann Interview, ein überraschend schöner, den unsere Volontärin gewählt hat:

Guten Tag, mein Name ist Lavinia Meier-Ewert…

… Lavinia – den Namen habe ich ja noch nie gehört.

Kommt aus der römischen Mythologie. Da gibt es Aeneas und Lavinia, auch ein berühmtes Liebespaar.

Das passt prima zu Pamela und mir. „Pan…“ – griechisch – ist das Ganze. Und „melos“ das Lied: das ganze Lied. Die griechischen Götter Aphrodite und Zeus sind also unsere Trauzeugen!

Quelle: Thüringer Allgemeine 15. November 2013

Die große Einschüchterungs-Koalition startet: Parteichef protestiert wegen kritischer Interview-Fragen

Geschrieben am 30. November 2013 von Paul-Josef Raue.

Auf ARD und ZDF kommen schwere Zeiten zu. In der großen Koalition wird die Zahl der Beschwerden beim Intendanten deutlich anwachsen; sogar die CSU wird die SPD vor bissigen Kommentaren und unbotmäßigen Interviewern schützen wollen ebenso wie die SPD die CDU usw.

Einen Vorgeschmack gibt es schon vor der Regierungsbildung: CSU-Chef Seehofer hat – nach eigenen Angaben – einen Brief an den ZDF-Intendanten geschrieben, weil die Heute-Moderatorin Marietta Slomka drei Minuten lang kritische Fragen gestellt hatte an SPD-Chef Gabriel; dieser antwortete mit „Blödsinn“, „Quatsch beenden“ und fiel der Moderatorin mehrfach ins Wort.

Zur Ehrenrettung von Gabriel ist anzufügen: Er beschwert sich offenbar nicht, sondern sagte Bild:

Frau Slomka hat mich sozusagen mit verstärkter Höflichkeit befragt, und das darf sie auch. Und ich habe mit verstärkter Höflichkeit geantwortet.

Quelle: Bild 30.11.2013

Facebook-Kommentar von Martin K. Burghartz:

Beschwerden beim Intendanten geht gar nicht. Slomka allerdings nur scheininvestigativ. Eigentlich ne Null schon immer. Das Prinzip. Eine Frage auswendig lernen und unabhängig von der Antwort so lange stellen, bis der Befragte austickt.

Der Papst über Chefredakteure: Häufig sind sie Narzissten

Geschrieben am 10. Oktober 2013 von Paul-Josef Raue.
0 Kommentare / Geschrieben am 10. Oktober 2013 von Paul-Josef Raue in Aktuelles, G 26 Interview, L 46 Wer hat die Macht?.

Narzissmus ist nicht gut und kann nur groben Schaden anrichten. Das schädigt nicht nur die Seele, sondern auch die Beziehungen zu den Mitmenschen, die Gesellschaft, in der wir leben. Das wirklich Schlimme ist, dass vom Narzissmus, der in Wahrheit eine mentale Störung ist, am meisten Personen mit viel Macht betroffen sind. Häufig sind die Chefs Narzissten.

Papst Franziskus in einem Interview mit dem italienischen Journalisten und Agnostiker Eugenio Scalfari. Also sind nicht nur Chefredakteure gemeint, sondern alle Mächtigen, auch alle Journalisten, die sich dem einfachen Volk überlegen fühlen und dem Rest der Journalisten sowieso.

Der Papst nennt auch seine Vorgänger:

Die Kirchenführer sind häufig Narzissten gewesen. Sie waren geschmeichelt und in schlechter Weise freudig erregt über ihre Höflinge. Der Hof ist die Lepra des Pontifikats.

Es gibt viele Höfe, überall.

Quelle des Zitats: Welt 5.10.2013

Bedingungen fürs Interview: Fotos löschen bei Missgefallen

Geschrieben am 9. Oktober 2013 von Paul-Josef Raue.

Alle Fotos sind vorzulegen; bei Missgefallen dürfen die Porträts nicht gedruckt werden. Das ist Bedingung 1 fürs Interview. Unanständig? Ja, und der Spiegel würde sie nicht akzeptieren, wenn Angela Merkel oder Udo Lindenberg zum Interview erschiene. Aber ein Diktator, über den die ganze Welt spricht?

Bei Assad akzeptierte der Spiegel – und so hätte wohl jeder Journalist entschieden. Dieter Bednarz und Klaus Brinkbäumer, die das Interview führten, akzeptierten auch Bedingung 2: Keine Fotos von Giftgasopfern auf der Interview-Strecke im Blatt.

Vorbildlich erzählen die Reporter ihren Lesern, unter welchen Bedingungen das Interview zustande kam: Drei Stunden dauerten die Verhandlungen am Tag vor dem Interview.

Die Reporter stellten alle Fragen, auch alle harte Fragen, die zu Assad einfallen: „Wären Sie ein aufrichtiger Patriot, dann würden Sie zurücktreten…“ und „Die Legitimität Ihrer Präsidentschaft bestreiten nicht nur wir…“ und „Zurück zu den Chemiewaffen… Chemiewaffen sind kein Grund zum Lachen…“

Assad autorisierte das Interview ohne Änderungen. Ein starkes Interview!

Quelle: Spiegel 41/21ß

Wie Niki Lauda eine Reporterin aus der Fassung brachte

Geschrieben am 21. September 2013 von Paul-Josef Raue.
0 Kommentare / Geschrieben am 21. September 2013 von Paul-Josef Raue in G 26 Interview, H 32 Reportage.

Nur knapp sein Leben rettete Niki Lauda nach seinem Unfall auf dem Nürburgring 1976. Sein Gesicht ist seitdem buchstäblich gezeichnet. Eine amerikanische Reporterin holte Lauda an den Nürburgring, um mit ihm über den Unfall zu sprechen.

Niki Lauda erzählt im Magazin der Süddeutschen Zeitung:

Na ja, das war eine von diesen amerikanischen Morningshows, die kamen zum Nürburgring, und so eine Frau, groß, blond, alles dran, wollte mich an der Unfallstelle interviewen. Die hatten sich alle gesagt: Ui, der wird sicher weinen, das wird ein ganz großer emotionaler Moment!

Ich hab mir aber vom Hotelbuffet ein Kipferl mitgenommen und das vorher ins Gras gelegt. Die fängt an:

‚Mister Lauda, how is it to be here …‘ Sag ich: ‚Just a moment!‘ und geh ein paar Schritte ins Gras.

Fragt sie: ‚What are you doing?‘ Sag ich: ‚Oh look, here’s my ear!‘

Die war fertig. Die hat die Fassung verloren. Die mussten alles noch mal drehen.“

(Ein Kipferl ist ein österreichisches Gebäck, das wie ein gepudertes Horn aussieht)

Quelle: Süddeutsche Magazin 20.9.2013

Was Kinderzeugen mit dem Fernsehen zu tun hat (Zitat der Woche / Wickert-Preis)

Geschrieben am 22. Juni 2013 von Paul-Josef Raue.

Weshalb haben Sie mit Ihrer Frau 14 Kinder gezeugt?

Aus Langeweile. Zu der Zeit hatten wir noch keinen Fernseher.

Aus dem Hörfunk-Feature des freien Journalisten Andreas Boueke: „Patti und ihre 13 Geschwister – eine Familiengeschichte aus Guatemala“. Diese SWR-2-Sendung zeichnete die Jury des Ulrich-Wickert-Preises für Kinderrechte mit dem Gewinn in der Sparte „National“ aus.

Carolin Emcke, Preisträgerin 2012 und Jurymitglied, lobt das siegreiche Feature: „Andreas Boueke erzählt in seiner Hörfunkreportage für SWR 2 Tandem einfühlsam und ohne jedes falsche Pathos vom Leben der 19-jährigen Ana Patricia, Tochter einer kinderreichen Familie in Guatemala. Er beschreibt wie sich Rollenbilder von Frauen als Müttern in patriarchalischen Gesellschaften tradieren und wie junge Mädchen wie Patti andere Bilder und Leben dagegen setzen. Ein großartiges Radiofeature.“

Aus der Pressemitteilung des Kinderhilfswerks Plan, die zum UN-Welt-Mädchentag am 10.Oktober in Berlin die Preisverleihung ausrichtet:

Den Preis in der Sparte International geht an die Reporterinnen Gloriose Isugi und Noella Nbihogo in Ruanda. Mit dem Sonderpreis wird das Kinder-Medienprojekt „Bal Sansar“ von Plan in Nepal ausgezeichnet.

Stifter und Plan-Unterstützer Ulrich Wickert: „Die Sieger des Ulrich Wickert Preises für Kinderrechte 2013 verstehen es, uns mit ihren Beiträgen zu fesseln und den Blick auf die Probleme von Mädchen in Entwicklungsländern zu lenken. Es sind Geschichten, die unglaublich erscheinen, aber in vielen Regionen der Welt leider traurige Realität sind. Darum ist ein Medienprojekt wie „Bal Sansar – Die Welt der Kinder“ in Nepal so wichtig. Es macht jungen Menschen Mut, sich eine eigene Meinung zu bilden und für die Entwicklung ihrer Gemeinden einzusetzen.“

Jurymitglied Renate Meinhof, Süddeutsche Zeitung, sagt: „Gloriose Isugi und Nolla Nbihogo zeigen, wie leicht es für Männer in Ruanda ist, nicht aufgeklärte Teenager zum Sex zu überreden. Ihr Online-Beitrag „Sugar daddies prey on female students headed home for holiday“ berührt durch seine Eindringlichkeit. Die Reporterinnen des Global Press Institute erzeugen Nähe, bewahren jedoch die erforderliche journalistische Distanz.“

Für den Ulrich Wickert Preis für Kinderrechte 2103 wurden Print-, Online-, Hörfunk und TV-Beiträge aus 14 Ländern eingereicht. Mitglieder der Jury sind außerdem Karl Günther Barth (Hamburger Abendblatt), Marko Brockmann (RadiJojo), Karen Heumann (thjnk), Brigitte Huber (Brigitte / brigitte.de), Rudi Klausnitzer (Medienmanager), Christoph Lanz (Deutsche Welle), Markus Lanz (ZDF), Renate Meinhof (Süddeutsche Zeitung), Paul-Josef Raue (Thüringer Allgemeine – der Autor dieses Blogs), Ulrich Wickert sowie Dr. Werner Bauch (Plan International Deutschland).

Ulrich Wickert unterstützt das Kinderhilfswerk Plan seit 1995. 2011 gründete er die Ulrich Wickert Stiftung unter dem Dach der „Stiftung Hilfe mit Plan“. Sie vergibt den Journalistenpreis für Berichte und Reportagen, die in herausragender Weise auf die Kinderrechte (Preis International) und insbesondere auf die Situation von Mädchen (Preis Deutschland / Österreich) aufmerksam machen. Ein Sonderpreis würdigt die Medienarbeit von Kindern in den Partnerländern von Plan.

Sport-Interviews auf einem Teppich aus Schleim (Zitat der Woche)

Geschrieben am 12. Mai 2013 von Paul-Josef Raue.

Seine Fragen sind keine Fragen, sondern ein einziger Teppich aus Schleim.

So Detlef Esslinger in der SZ zur Interview-Technik des ZDF-Sportredakteurs Boris Büchler, pünktlich zu den Meister-Jubelfeiern in München und (vielleicht) in Dortmund. Esslinger hat auch in den großen Topf der kostbarsten Büchler-Fragen gegriffen:

  • Ihr Tor war Fußballkost vom Feinsten. Wie würde der Kommentator Hanke diesen Treffer kommentieren? (zu Mike Hanke von Gladbach)
  • Wenn man sich das 1:0 von Sahin anguckt, das hatte richtig Champions-League-Klasse – würden Sie das unterschreiben? (zu BVB-Trainer Jürgen Klopp)
  • Wie intensiv schlägt Ihr BVB-Herz an einem solchen Freudentag? (zu Klopp nach einem Sieg gegen Bayern; der antwortete: Ja, Gott, da habe ich mir noch keine Gedanken gemacht)

Im ZDF-Sportstudio fragte Michael Steinbrecher den Schalker Julian Draxler: „Können Sie sich noch an den Schalker Uefa-Cup-Sieg von 1997 erinnern?“ Draxler war damals vier Jahre alt. Nachdem Draxler Steinbrecher auf seine Jugend hingewiesen hatte, schaute der Moderator zur nächsten Frage auf seinem Zettel „Wer war denn damals Ihr Schalker Idol“ und stellte sie auch.

Quelle: SZ 11.Mai 2013

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