Alle Artikel der Rubrik "Aktuelles"

Die letzte Tinte – Metaphern und der Film im Kopf

Geschrieben am 6. Juni 2012 von Paul-Josef Raue.
0 Kommentare / Geschrieben am 6. Juni 2012 von Paul-Josef Raue in Aktuelles, Friedhof der Wörter.

„Es ist schrecklich“, sagt Marcel Reich-Ranicki, Deutschlands berühmtester Kritiker. „Es ist ekelhaft“, sagt er, während er das Israel-Gedicht von Günter Grass liest und ein Journalist zuhört.

Doch an einer Stelle stockt der strenge Mann: „Mit letzter Tinte“. Das sei natürlich gut, sagt er.

Der Journalist ist erstaunt: „Das finden Sie gut?“ „Ja“, antwortet Reich-Ranicki.
„Ist das Bild nicht etwas abgegriffen?“, fragt der Journalist. „Nein! Bestimmt nicht! Das ist doch ein Symbol!“

„Die letzte Tinte“ ist ein Sprachbild. Wer spricht und mit Worten ein Bild zeichnet, der will, dass im Kopf des Lesers ein Film läuft.

Wir sehen den Dichter, wie er an seinem Schreibtisch mit einem Füller ein Gedicht schreibt. Die „letzte Tinte“ verwandelt das einfache Bild in eine Metapher, sie verweist auf eine Bedeutung hinter dem Bild: Der Dichter ist alt, er schreibt sein letztes Werk, benutzt zum letzten Mal seinen Füller.

„Die letzte Tinte“ erinnert noch an eine andere Metapher: Der letzte Blutstropfen; er spricht von der übermenschlichen, gar heldenhaften Anstrengung im Angesicht übermächtiger Feinde und des Todes.

„Die letzte Tinte“ mag kokett klingen, zumal sich der Dichter guter Gesundheit erfreut und keinem Händel aus dem Weg geht. Es ist ein gutes Bild in dem Sinne: Im Kopf des Lesers werden Bilder lebendig, ergeben einen Sinn; ob man ihn teilt, ist eine andere Sache.

Wie schön ist „die letzte Tinte“ im Vergleich zu schiefen Bildern, mit denen wir oft belästigt werden. Welcher Film läuft in unserem Kopf ab, wenn wir beispielsweise lesen: „Wir sollten die Spitze des Eisbergs nicht unter den Teppich kehren“?

(Volker Weidermanns Interview mit Grass, auf das sich der Text bezieht, stand in der FAS am 8. Apri l2012)

(zu: Handbuch-Kapitel 16 „Lexikon unbrauchbarer Wörter“, Metaphern wie Beschreibung (S. 73), sich zu etwas mausern (79), überwältigende Mehrheit (80), aus dem Boden schießen wie die Pilze (82), das Quecksilber kletterte auf 30 Grand  (83), Todesfälle, die von Unfällen gefordert werden („törichte, überreizte Metapher schrecklichen Ursprungs, 86), Wetterfrösche (89) – auch: Klischee (77), abgewetzte Metaphern (80)

„Der Präsident verträgt keine Austern“

Geschrieben am 3. Juni 2012 von Paul-Josef Raue.
0 Kommentare / Geschrieben am 3. Juni 2012 von Paul-Josef Raue in Aktuelles, PR & Pressestellen, Recherche.

Wer systematisch kritische Fragen abwehrt, bekommt vom „Netzwerk Recherche“ als vergifteten Preis die „verschlossene Auster“. Die Fifa bekommt ihn in diesem Jahr, nahm ihn an, aber nicht entgegen. „Ich wäre gerne zur Veranstaltung gekommen, da ich Austern mag, aber ich bin zurzeit in Brasilien“, schrieb Fifa-Kommunikationsdirektor Walter De Gregorio. Und weil er zumindest schön formuliert, noch einige Gregorio-Sätze:

Der Präsident selber verträgt keine Meeresfrüchte, zudem ist seine Agenda proppenvoll. Grundsätzlich glaube ich, dass Sie zu spät sind mit der Auszeichnung. Die Auster hat sich inzwischen geöffnet. Es geht in der Regel eine Weile, bis auch Recherchierjournalisten das merken. Die Austern im Kopf bleiben oft über das Verfalldatum hinaus geschlossen.

In der Pressemitteilung von „Netzwerk Recherche“ wird die Preisvergabe so begründet:

„Die FIFA hat in den vergangenen Jahren alle Versuche kritischer Journalisten, über Korruption und Ungereimtheiten bei der Postenvergabe zu recherchieren abgeblockt“, sagte Oliver Schröm, Vorsitzender von netzwerk recherche, zur Jurybegründung. „Gerichtsverfahren werden gegen Millionenzahlungen der FIFA eingestellt, gegen eine Offenlegung der entsprechenden Gerichtsbeschlüsse wehrt sich Blatter weiter mit allen Mitteln.“

Das bestätigte bei der Jahrestagung von netzwerk recherche auch der Laudator der verschlossenen Auster, der ehemalige FIFA-Mitarbeiter und heutige Schweizer Nationalrat Roland Büchel. Selbst die bereits vor vier Jahren gerichtsfest bewiesenen Schmiergeldzahlungen von mehr als 140 Millionen Franken, die zu einem großen Teil an die Spitzenfunktionäre der FIFA gingen, hätten an Blatters Selbstverständnis nicht viel geändert. „Dass dieser von Demokratie nicht viel hält, ist augenscheinlich“, so Büchel. Als Beispiel nannte Büchel das weiterhin völlig intransparente System von Löhnen, Aufwandsentschädigungen und Boni bei der FIFA. „Im letzten Jahr schüttete die FIFA 96,8 Millionen Dollar an Löhnen, Zahlungen an Ehrenamtliche und Boni aus – nicht übel für einen nicht gewinnorientierten Verein mit extremen steuerlichen Privilegien und einem ideellen Zweck“, so Büchel. Anstatt kritische Medien-Anfragen zu diesem Thema zu beantworten, belohne die FIFA lieber positive Berichterstattung.

(zu: Handbuch-Kapitel 17 „Die eigene Recherche“)

Die Fotografin und der Philosoph

Geschrieben am 2. Juni 2012 von Paul-Josef Raue.
0 Kommentare / Geschrieben am 2. Juni 2012 von Paul-Josef Raue in Aktuelles.

Ein Ding wird nicht gesehen, weil es sichtbar ist, sondern umgekehrt; sichtbar ist es, weil es gesehen wird.

Platon (wer weiß in welchem Werk, an welcher Stelle?). Den Satz hat die US-Fotografin Diane Arbus in ihrer Werkausgabe von Platon unterstrichen. (nach Klaus Honnefs Kritik in der Literarischen Welt vom 26. Mai 2012)

Noch einmal: „Solidarität mit der Ukraine“

Geschrieben am 31. Mai 2012 von Paul-Josef Raue.
0 Kommentare / Geschrieben am 31. Mai 2012 von Paul-Josef Raue in Aktuelles, Presserecht & Ethik.

„Solidarität mit der Presse in der Ukraine zeigen, die jeden Tag unter massivem Druck zu leiden hat und oft vollkommen isoliert ist“ – das ist die Begründung, warum die Verleger und Chefredakteure der Welt sich im September in der Ukraine treffen (schon einmal in diesem Blog am 17. Mai). Nach Protesten mit Verweisen auf die Boykott-Drohungen zur Fußball-EM in der Ukraine schreibt Jacob Mathew, der WAN-IFRA-Präsident, einen Brandbrief (in Auszügen):

Mit der Ausrichtung unserer Jahresveranstaltung in der ukrainischen Hauptstadt bieten wir der ukrainischen Presse die Gelegenheit, mit der internationalen Zeitungscommunity ins Gespräch zu kommen, von internationalen Best-Practice-Fallbeispielen zu profitieren und Weiterbildungsmöglichkeiten wahrzunehmen. Überdies versichern wir den Kollegen mit unserer Veranstaltung unsere moralische Unterstützung.

Wie schon bei Wladimir Putin beim Kongress und Editors Forum 2006 in Moskau werden wir die Möglichkeit haben, unser Anliegen direkt an Präsident Viktor Janukowitsch zu richten, der den Kongress und das Forum eröffnen wird.
Wer in Moskau dabei war, wird sich an die Eröffnungsfeier im Kreml sicherlich erinnern. Dies war eine einmalige Gelegenheit, um mit Putin persönlich über die Missstände im Hinblick auf die Pressefreiheit in Russland zu sprechen.

Wenn Herausgeber von Zeitungen, Chefredakteure und Journalisten aus der ganzen Welt zu ihrem jährlichen Gipfeltreffen zusammenkommen, dann ist das eine hervorragende Gelegenheit, um die Probleme im Zusammenhang mit der Pressefreiheit in der Ukraine in den Fokus globaler Aufmerksamkeit zu rücken und Druck auf die Verantwortlichen auszuüben.

(zu: Handbuch-Kapitel 5 „Die Internet-Revolution“ (Das Internet wirbelt die Mächtigen durcheinander) und einem ungeschriebenen Kapitel „Journalisten in der unfreien Welt“)

Freier Journalist – wie eine Fahrt auf der Achterbahn

Geschrieben am 31. Mai 2012 von Paul-Josef Raue.
0 Kommentare / Geschrieben am 31. Mai 2012 von Paul-Josef Raue in Aktuelles.

Der Entschluss, die Laufbahn einer freien Fotografin einzuschlagen, entpuppte sich als Fahrt mit der Achterbahn. Jäh wechselten bemerkenswerte Erfolge mit Enttäuschungen, beglückende Augenblicke mit Phasen tiefer Niedergeschlagenheit. Die materiellen Probleme der allein erziehenden Mutter von zwei Töchtern verschlimmerte die prekäre Lage noch.

Klaus Honnef über die Fotografin Diane Arbus in der Kritik ihres Buchs „Offenbarungen“, Literarische Welt vom 26. Mai 2012

(zu: Handbuch-Kapitel 60 „Der freie Journalist“)

„Es gibt keine wichtigere Institution als die Lokalzeitung“

Geschrieben am 29. Mai 2012 von Paul-Josef Raue.

Zwei Meldungen zur Zukunft der Zeitung aus einer Woche:

1. Im US-Bundesstaat Louisiana erscheint die „Times-Picayune“ ab Herbst nicht mehr täglich, sondern nur am Mittwoch, Freitag und Sonntag. Zwar wird der Online-Auftritt verstärkt, doch wird es Entlassungen geben. Die Times-Picayune, gegründet 1837, erschien schon einmal nur als Online-Ausgabe, als drei Tage lang der Hurrikan Katrina einen Druck der Zeitung in New Orleans unmöglich machte. Vor sechs Jahre hatte die Zeitung den Pulitzer-Preis gewonnen.

2.
Warren Buffett hat 63 Regional- und Lokalzeitungen in den USA gekauft. Er gilt als der drittreichste Mann der Welt und als einer der erfolgreichsten, weil wenig auf riskante Geschäfte setzende Investor. So dürfte es wohl mehr als nostalgische Jugenderinnerung sein, die den Milliardär zum Kauf veranlasste: Als Junge war er Zeitungsbote des Omaha World-Herald.

Zitiert wird Buffett mit dieser Erklärung:

In Orten, in denen noch starker Gemeinsinn herrscht, gibt es keine wichtigere Institution als die Lokalzeitung. Die von uns erworbenen Zeitungen erscheinen in solchen Orten. Wir freuen uns darüber, dass sie bei uns ein dauerhaftes Zuhause gefunden haben.

(Quellen: dpa 25. und FAZ 22. Mai 2012)

„Herr Schirrmacher, worüber regen Sie sich auf?“

Geschrieben am 29. Mai 2012 von Paul-Josef Raue.
0 Kommentare / Geschrieben am 29. Mai 2012 von Paul-Josef Raue in Aktuelles.

Es gehört zum Plan eines Interviews, dass der Interviewer fragt und der Gast antwortet. Ein FAZ-Herausgeber wechselt die Seiten, wird gefragt, worüber er sich aufrege – und antwortet mit einer Frage: „Das ist die erste Frage? Überraschend.“

Überraschend ist: Eine Frage als Antwort. Der Journalist, der sonst die Fragen stellt, kommt aus seiner Rolle nicht heraus. Er akzeptiert den Seitenwechsel nicht: Katrin Göring-Eckhardt, Grüne und Bundestags-Vizepräsidentin, stellt im Zeit-Interview die Fragen, zwei Journalisten antworten (neben Schirrmacher der Zeit-Chefredakteur di Lorenzo).

Zudem: Die Antwort bleibt auch in der autorisierten Fassung stehen. Es ist kaum anzunehmen, dass die Politikerin die vorläufige Druckfassung des Interviews geschrieben hat; da wird ein Redakteur geschrieben und der Chefredakteur die Regie geführt haben.

Und: Was meint Katrin Göring-Eckardt, wenn sie auf Schirrmachers Frage hin feststellt: „Das war der Plan.“ War so die Absprache? Und selbst wenn es so ist: Warum steht es so in der autorisierten Fassung? Und warum wird das Spiel dem Leser nicht näher erklärt?

Aber: Trotz (oder gerade wegen) des überraschenden Einstiegs lohnt die Lektüre des drei Seiten langen Interviews „Am Medienpranger“ (Die aktuelle Zeit 15 vom 24. Mai 2012, Dossier).

(zu: Handbuch-Kapitel 26 „Das Interview“)

Das öffentliche Urteil: Erst scharf, dann milde

Geschrieben am 28. Mai 2012 von Paul-Josef Raue.

Heute, wo so viel mehr als früher transparent und öffentlich ist, vergisst man schnell; die Gesellschaft der scharfen Verurteilung ist zugleich eine milde Gesellschaft.

Thomas Schmid, Ex-Welt-Chefredakteur, nach einem Gespräch mit Norbert Röttgen, der „so tief gestürzt wie kaum einer zuvor“.

(zu: Handbuch-Kapitel 3 „Warum die Gesellschaft bessere Journalisten braucht“)

Wie kritisch sind wir gegen Google und Web-Monopolisten?

Geschrieben am 27. Mai 2012 von Paul-Josef Raue.

Volontäre sollen bloggern, twittern, googeln – und den Bürgermeister kritisieren, wenn er sich nicht an die Regeln hält. Aber lehren wir auch intensiv, kritisch gegenüber Google und Facebook zu sein? Und zu recherchieren, wie mächtig sie sind und wie wenig sie Regeln beachten? Und lehren wir, Bloggern zu mißtrauen?

Der EU-Kommissarin Neelie Kroes fiel bei der „Re:publica“-Konferenz, Anfang Mai in Berlin, auf: Die Politik muss handeln, um Google und andere Monopolisten in die Schranken zu weisen – so eine oft zu hörende Forderung. Dieselben Kritiker streicheln derweil ihren „iPad“, googeln und hinterlassen ihre Spuren bei Facebook. (nach FAZ vom 5. Mai)

Dieser Text ist auf dem I-Pad geschrieben und wird auf Facebook veröffentlicht.

(zu: Handbuch-Kapitel 5 und 7 „Die Internet-Revolution“ + 58 „Die Ausbildung zum Redakteur“)

Leseranwälte und Ombudsleute vereinigt Euch!

Geschrieben am 25. Mai 2012 von Paul-Josef Raue.
0 Kommentare / Geschrieben am 25. Mai 2012 von Paul-Josef Raue in Aktuelles, Presserecht & Ethik.

Noch ein Verein? Die Vereinigung der Medien-Ombudsleute? Nein, kein Verein, sondern der lose Zusammenschluss von knapp zehn Ombudsleuten bei deutschen Tageszeitungen, die Klagen von Lesern über die Redaktion aufgreifen.

Anton Sahlender, der  Leseranwalt der Mainpost (Würzburg), rief im Februar erstmals die Ombudsleute zusammen; am Montag (21. Mai 2012) hatte sie der Deutsche Presserat nach Berlin eingeladen.

Zu Recht wies Lutz Tillmanns, Geschäftsführer des Presserats, auf den ungeklärten Status der Ombudsleute hin: Welchen Status haben sie überhaupt in ihren Redaktionen? Welche Sanktionen können sie verhängen?

Anton Sahlender, auch stellvertretender Chefredakteur der Mainpost, nutzt eine Kolumne, die einmal in der Woche erscheint – also die Macht der Wörter als schärfste Waffe. Schon einige hundert Kolumnen sind erscheint, viele davon stehen im Netz.

Einige seiner Themen:

  • Zitate von Nazi-Größen sind in kritischer Auseinandersetzung mit der Geschichte gerechtfertigt
  • Ich empfehle, das Amt eines Bürgermeisters so zu würdigen, als wollten Sie es selbst übernehmen
  • Wenn Schreibfehler Zweifel an der Seriosität des Journalismus aufkommen lassen

In seiner Kolumne nach dem ersten Ombudsleute-Treffen schrieb Anton Sahlender unter anderem:

Die Medien-Selbstkontrolle ist zur Wahrung der Unabhängigkeit notwendig. Die ginge verloren, würden etwa staatliche Stellen Medien kontrollieren. Um ihrer Freiheit willen drängt es sich auf, dass die Kontrolle aus Verlagen und Medienhäusern selbst kommt. Eine bessere Alternative ist nicht sichtbar.

Folglich gibt es als Beschwerdestelle für Leser von Printmedien den Deutschen Presserat, getragen von den Bundesverbänden der Zeitungs- und Zeitschriftenverleger, dazu von den Journalistenverbänden.

Aber es existiert eine weitere, weltweit verbreitete Selbstkontrolle. Es sind fast 100 Presse-Ombudsleute einzelner Medien. Zu ihnen zähle auch ich in meiner Rolle als Leseranwalt. Viele Jahre war ich bundesweit der Einzige. Aber in den letzten Jahren habe ich Kolleginnen und Kollegen in anderen Medienhäusern bekommen – gegenwärtig noch acht.

Sie sind Anwälte der Leserschaft, damit auch der Pressefreiheit. Sie achten auf Einhaltung gesetzlicher und berufsethischer Standards. Sie fördern die Diskussion über Leistungen und Fehlleistungen in den Redaktionen und machen diese den Lesern transparent, ebenso wie Grundlagen journalistischer Arbeit.

Studien aus den USA zeigen, dass sich Ombudsleute positiv auf Glaubwürdigkeit und Qualität der Zeitung auswirken. Oder – so schrieb Brent Cunningham vom Columbia Journalism Review – „sie helfen, die Presse für Durchschnittsleser zu demystifizieren“.

Anton Sahlender bekam 2006 den 2. Preis beim Deutschen-Lokaljournalistenpreis mit der Begründung:

Der Leseranwalt erhebt nicht den Anspruch, die letzte Instanz zu sein. Er ist Anwalt und kein Richter. Er vertritt die Interessen der Leser gegen die Redaktion, er ist Anwalt seiner Kollegen, wenn sie zu Unrecht kritisiert werden. Er erklärt und gibt Einblicke in die Werkstätten journalistischen Arbeitens. Der Leseranwalt ist ein ehrlicher Makler zwischen Lesern und Redaktion.

Lutz Tillmanns sieht keine Konkurrenz zwischen Presserat und Ombudsleuten, eher  Gemeinsamkeiten: Achtung ethischer Regeln und Forderung nach journalistischer Qualität. Tillmanns weiter: „Sollte die Arbeit von Ombudsleuten zu weniger Beschwerden beim Presserat führen, würde das mittelfristig sogar zu einer kostenrelevanten Reduzierung des Aufwandes beim Presserat führen.“

(zu: Handbuch-Kapitel   48-50 „Presserecht und Ethik“ und Kapitel 41  „Das Foto“ (Ombudsmann der Sacramento Bee, Seite 248f.)

 

Seiten:«1...88899091929394...102»

Journalisten-Handbuch.de ist ein Marktplatz für journalistische Profis. Wir debattieren über "Das neue Handbuch des Journalismus", kritisieren, korrigieren und ergänzen die einzelnen Kapitel, Thesen und Regeln, regen Neues an, bringen gute und schlechte Beispiele und berichten aus der Praxis.

Kritik und Anregungen bitte an: mail@journalisten-handbuch.de

Rubriken

Letzte Kommentare

  • Daniel Grosse: Die Sendung mit der Maus sollte uns „ja so erwachsenen und klugen“ Autoren und...
  • Sportreporter: In meiner Redaktion kommt es vor, dass Lokalsport-Redakteure sonntags für zehn bis zwölf Seiten...
  • Udo Heinze: Ich kam Anfang der 70-er von Gesprächen mit der amerikanischen Newspaper-Association zurück. Dort...
  • Härtel: Ich bin von den viel verwendeten Anglizismen genervt. Im Berufsleben begegnet mir jetzt „content“, „hashtag“,...
  • Oliver Horvath: Männliche Zuschauerinnen sehen wohl aus wie weibliche Zuschauer – wie eine Gruppe eben...

Meistgelesen (Monat)

Sorry. No data so far.