„Haltung und Moral stören nur“ (Zitat der Woche)
Dass „Bild“ ganz vorne dabei war, als es darum ging, die Lügen und Halbwahrheiten des Christian Wulff zu enthüllen, war eher ein Ausdruck der Schwäche als eine Demonstration der Macht: Man wollte nicht, wie beim Fall Guttenbergs, am Schluss auf der Seite des Verlierers stehen.
Haltung und Moral stören nur, wenn solche Strategien entwickelt werden.
Claudius Seidl in der FAS vom 17. Juni mit einer ungewöhnlichen Begründung, warum Hans Leyendecker Recht hatte, den Henri-Nannen-Preis abzulehnen; diesen hatte auch Bild bekommen für die Wulff-Recherchen.
(zu: Handbuch-Kapitel 35 „Der Boulevard-Journalismus“ + 91 „Recherche“)
SZ-Magazin: Erst Vorbild im „Handbuch“, jetzt Lead Award
Beitrag des Jahres und einen Lead Award bekommt „Der Morgen davor – Japan wie es nicht mehr sein wird“, erschienen im SZ-Magazin.
Hervorgehoben als vorbildlich ist das Schaustück schon im neuen Online-Teil des „Handbuch des Journalismus“, im Kapitel 7 „Die Online-Redaktion“, Seite 36:
Redaktionen können aktuelle Geschichten so schnell und so umfangreich schreiben wie nie zuvor.
In kürzester Zeit sind Texte und Bilder verfügbar von Orten, an denen sich keine professionellen Journalisten aufhalten. Wie sah Japan aus am 11. März 2011 – in den acht Stunden vor Erdbeben und Tsunami? Wer um Fotos und Mitteilungen per Mail oder Facebook bat und das Netz durchkämmte, bekam private Bilder von Japanern und Touristen. Diese Recherche mündete online in eine Dia-Schau und taugte zu einem 38-seitigen Schaustück im Magazin der Süddeutschen Zeitung: Japan, wie es nicht mehr sein wird.“
Herzlichen Glückwunsch an das SZ-Magazin!
Die Lead-Academy, geleitet von Markus Peichl, vergibt den Preis seit 20 Jahren für vorbildliche Werbung, Fotos und mittlerweile auch für Online-Beiträge.
(zu: Kapitel 7 „Die Online-Redaktion“/ Korrektur im Namen- und Sachregister: Hinweis auf Seite 36 unter SZ-Magazin, tilgen unter Süddeutsche Zeitung)
Das perfekte Interview: Provozierend? Oder respektvoll?
Wie respektvoll muss ein Journalist mit seinen Gesprächspartnern umgehen? Waldemar Hartmann, der zur EM „Waldis Club“ aus Leipzig moderiert, sagt in einem Interview mit der Zeitschrift GQ:
Mit Aggression jedoch erreicht man wenig. Im Studio erst recht nicht. Wer sich da vor die Kamera setzt, heißt nicht umsonst Studiogast – er ist nicht vorübergehend festgenommen.
Bei den jungen Sportjournalisten vermisst er bisweilen den Respekt:
Es gibt zugegebenermaßen Kollegen, die Widerspruch geradezu herausfordern. Unter Sportreportern herrscht besonders große Schmerzfreiheit. Ich bedauere das und versuche, das jungen Kollegen auch immer zu sagen, aber das aktuelle Geschäft lässt sie nicht zuhören. Bei denen bin ich immer nur der Weichspüler.
(zu: Handbuch-Kapitel 26 „Das Interview“)
„Der Präsident verträgt keine Austern“
Wer systematisch kritische Fragen abwehrt, bekommt vom „Netzwerk Recherche“ als vergifteten Preis die „verschlossene Auster“. Die Fifa bekommt ihn in diesem Jahr, nahm ihn an, aber nicht entgegen. „Ich wäre gerne zur Veranstaltung gekommen, da ich Austern mag, aber ich bin zurzeit in Brasilien“, schrieb Fifa-Kommunikationsdirektor Walter De Gregorio. Und weil er zumindest schön formuliert, noch einige Gregorio-Sätze:
Der Präsident selber verträgt keine Meeresfrüchte, zudem ist seine Agenda proppenvoll. Grundsätzlich glaube ich, dass Sie zu spät sind mit der Auszeichnung. Die Auster hat sich inzwischen geöffnet. Es geht in der Regel eine Weile, bis auch Recherchierjournalisten das merken. Die Austern im Kopf bleiben oft über das Verfalldatum hinaus geschlossen.
In der Pressemitteilung von „Netzwerk Recherche“ wird die Preisvergabe so begründet:
„Die FIFA hat in den vergangenen Jahren alle Versuche kritischer Journalisten, über Korruption und Ungereimtheiten bei der Postenvergabe zu recherchieren abgeblockt“, sagte Oliver Schröm, Vorsitzender von netzwerk recherche, zur Jurybegründung. „Gerichtsverfahren werden gegen Millionenzahlungen der FIFA eingestellt, gegen eine Offenlegung der entsprechenden Gerichtsbeschlüsse wehrt sich Blatter weiter mit allen Mitteln.“
Das bestätigte bei der Jahrestagung von netzwerk recherche auch der Laudator der verschlossenen Auster, der ehemalige FIFA-Mitarbeiter und heutige Schweizer Nationalrat Roland Büchel. Selbst die bereits vor vier Jahren gerichtsfest bewiesenen Schmiergeldzahlungen von mehr als 140 Millionen Franken, die zu einem großen Teil an die Spitzenfunktionäre der FIFA gingen, hätten an Blatters Selbstverständnis nicht viel geändert. „Dass dieser von Demokratie nicht viel hält, ist augenscheinlich“, so Büchel. Als Beispiel nannte Büchel das weiterhin völlig intransparente System von Löhnen, Aufwandsentschädigungen und Boni bei der FIFA. „Im letzten Jahr schüttete die FIFA 96,8 Millionen Dollar an Löhnen, Zahlungen an Ehrenamtliche und Boni aus – nicht übel für einen nicht gewinnorientierten Verein mit extremen steuerlichen Privilegien und einem ideellen Zweck“, so Büchel. Anstatt kritische Medien-Anfragen zu diesem Thema zu beantworten, belohne die FIFA lieber positive Berichterstattung.
(zu: Handbuch-Kapitel 17 „Die eigene Recherche“)
Wie schreibe ich eine gute Geschichte? (Zitat der Woche)
„Reduzieren Sie Ihre gut recherchierte Geschichte auf weniger Personen und weniger Schauplätze, trennen Sie sich davon, dass die Geschichte ein ausgeschriebener Recherche-Nachweis ist – dann wird sie eine richtig gute Geschichte.“
(Hans Ulrich Kempski – zitiert vom neuen Cicero-Chefredakteur Christoph Schwennicke auf die Frage „Welcher berufliche Rat hat Ihnen besonders geholfen?“, Medium-Magazin-Fragebogen, 4-5/2012, Seite 74)
(zu: Handbuch-Kapitel 33 „Wie man eine Reportage schreibt“)
Wie kritisch sind wir gegen Google und Web-Monopolisten?
Volontäre sollen bloggern, twittern, googeln – und den Bürgermeister kritisieren, wenn er sich nicht an die Regeln hält. Aber lehren wir auch intensiv, kritisch gegenüber Google und Facebook zu sein? Und zu recherchieren, wie mächtig sie sind und wie wenig sie Regeln beachten? Und lehren wir, Bloggern zu mißtrauen?
Der EU-Kommissarin Neelie Kroes fiel bei der „Re:publica“-Konferenz, Anfang Mai in Berlin, auf: Die Politik muss handeln, um Google und andere Monopolisten in die Schranken zu weisen – so eine oft zu hörende Forderung. Dieselben Kritiker streicheln derweil ihren „iPad“, googeln und hinterlassen ihre Spuren bei Facebook. (nach FAZ vom 5. Mai)
Dieser Text ist auf dem I-Pad geschrieben und wird auf Facebook veröffentlicht.
(zu: Handbuch-Kapitel 5 und 7 „Die Internet-Revolution“ + 58 „Die Ausbildung zum Redakteur“)
Kriminelle bedrohen Lokalredaktionen – etwa in Uelzen
In der Lausitz bedrohten Neonazis die Rundschau-Lokalredaktion in Spremberg, um Berichte zu verhindern. Im niedersächsischen Uelzen verfolgten die Familienangehörigen einer fünfköpfigen Jugendbande die Lokalredaktion der „Allgemeinen Zeitung“ – etwa mit der Drohung „Das war dein letzter Artikel“. So sollten Berichte über den Gerichtsprozess verhindert werden.
Der DJV in Niedersachsen verlieh der Uelzener Redaktion „für ihr Standhalten“ den „Preis für journalistische Courage“. Für die Braunschweiger Zeitung führte Cornelia Steiner ein Interview mit Chefredakteur Andreas Becker (BZ 8. Mai 2012):
Herr Becker, wenn von Journalisten-Verfolgung die Rede ist, denkt man an Diktaturen, aber nicht an Uelzen mit seinen 34000 Einwohnern.
Wir Lokaljournalisten sind in Deutschland täglich versuchter Einflussnahme etwa durch politische Entscheidungsträger ausgesetzt. Aber dass Leib und Leben bedroht werden, ist wirklich außergewöhnlich.Was genau ist geschehen?
Die Mitglieder der Douglas-Bande haben versucht, Schutzgelder zu erpressen. Sie haben nachts und am Wochenende randaliert und Passanten in der Innenstadt belästigt. Im vergangenen Jahr kulminierte das mit versuchtem Totschlag und räuberischer Erpressung. Im Verlauf der beiden Prozesse haben Familienangehörige der Angeklagten versucht, auf Zeugen, Polizei und Presse Druck auszuüben.Wie äußerte sich das bei Ihnen?
In der Redaktion sind Drohfaxe und Drohanrufe angekommen. Redakteure wurden vor Gericht demonstrativ fotografiert, sie wurden bis zum Parkplatz des Gerichts verfolgt und verbal attackiert: „Wir wissen, wo du wohnst. Das war dein letzter Artikel. Wir stechen dich ab, du Schwein.“Wie sind Sie und Ihre Kollegen damit umgegangen?
Das war eine große Belastung, aber uns war klar, dass wir keinen Millimeter davon abrücken, unserer Chronistenpflicht nachzukommen und über den Prozess zu berichten. Wir haben Kontakt mit der Polizei aufgenommen, es gab in der Redaktion eine Sicherheitsschulung und wir haben bestimmte Sicherheitsmaßnahmen umgesetzt: Für unseren Spätdienst haben wir zum Beispiel spezielle Parkplätze nah an der Redaktion eingerichtet, der Weg dorthin wurde beleuchtet.Außerdem wurden die Klingelschilder an den Wohnungen beziehungsweise Häusern der Redakteure abmontiert, weil zu befürchten war, dass sich die Angriffe auf das private Umfeld ausdehnen. Wir haben auch dafür gesorgt, dass die Adressen der Kollegen nicht beim Einwohnermeldeamt in Erfahrung zu bringen waren. Schließlich haben wir die Berichterstattung auf meinen Stellvertreter und mich reduziert.
Die Urteile gegen die Angeklagten sind vor wenigen Tagen gefallen: Sie wurden zu mehrmonatigen Haftstrafen verurteilt. Herrscht jetzt Ruhe?
Ja, wir blicken nach vorn. Das Gericht hat versucht, die beiden Prozesse schnell und geräuschlos abzuwickeln, um die Stimmung nicht weiter aufzuheizen. Immerhin lastete ein immenser politischer Druck auf den Verfahren; das Innen- und das Justizministerium waren eingeschaltet. Für die Verurteilten ist der Abschluss der Verfahren eine Chance, die sie nutzen sollten.Das klingt sehr versöhnlich.
Ich denke, es ist für die Familien nicht einfach gewesen. Die meisten Verurteilten sind in Deutschland geboren, stammen aber aus anderen Kulturkreisen: Die Familien kommen zum Beispiel aus dem Kosovo und dem Libanon. Es ist spannend zu hören, aus welchen schwierigen Verhältnissen sie kommen, welchen schweren Weg sie hinter sich haben. Das muss man berücksichtigen.Haben Sie sich mit den Familienangehörigen unterhalten?
Ich habe am Rande der Prozesse mit ihnen gesprochen. Ich will die Taten nicht entschuldigen, aber ich möchte verstehen, warum bestimmte Dinge geschehen. In diesem Fall haben sicher alle Seiten gelernt. Ich hoffe, dass die Stadt Stärke daraus zieht. Denn hier handelt es sich um ein Problem der Integration, das schon seit Jahrzehnten in Uelzen besteht. Jetzt geht es darum, Verständnis für beide Seiten zu wecken und weiterhin sensibel zu berichten.
Was ist eine investigative Recherche?
Ein gesellschaftlich wichtiges Thema hartnäckig verfolgen, gegen Widerstände recherchieren und verständlich präsentieren – das ist für das „Netzwerk Recherche“ die ideale Recherche, ist journalistische Aufklärung im besten Sinne im Gegensatz zu einem erfolgreichen Scoop.
So kritisiert das „Netzwerk“ die Vergabe des Henri-Nannen-Preises in der Kategorie „Investigative Recherche“ an die Bildzeitung wegen der Berichte, die zum Rücktritt des Bundespräsidenten Wulff führten. Der Jury des Nannen-Preises fehlt laut „Netzwerk“ offenbar zum wiederholten Mal ein klares Verständnis für die journalistischen Kriterien.
In einer Pressemitteilung des Netzwerks ist weiter zu lesen:
„Investigativ arbeiten“ heißt nicht, wie die Jury offenbar glaubt, eine möglichst skandalträchtige Schlagzeile zu produzieren oder von anderen Medien möglichst oft zitiert zu werden. Das sind allenfalls Begleiterscheinungen.
Die Aufdeckung der Hintergründe um den Privatkredit des Bundespräsidenten Christian Wulff durch die „Bild“-Zeitung war verdienstvoll und richtig. Dennoch war sie nach den oben genannten Kriterien nicht die beste investigative Leistung des vergangenen Jahres.
Wenn der Henri-Nannen-Preis seinem Selbstverständnis als wichtigster deutschsprachiger Journalistenpreis in Zukunft noch gerecht werden will, muss er seine Entscheidungsfindung ändern. Er sollte sich dabei am Pulitzer-Preis der USA orientieren.
Ähnlich wie beim Nannen-Preis wählen in den USA zunächst fachlich qualifizierte Vorjurys diejenigen Artikel aus, die in die engere Wahl kommen. Die Hauptjury, die anschließend über die Vergabe entscheidet, besteht aber nicht wie in Deutschland aus 15 Chefredakteuren und Prominenten, sondern aus meist sieben Fachleuten pro Kategorie (beispielsweise erfahrene investigative Journalisten und frühere Preisträger).
Über der Fachjury sitzt beim Pulitzer-Preis zwar noch ein Board, dass sich in der Regel aber an das Votum der Fachjury hält und nur in Ausnahmefällen eine andere Entscheidung trifft. Sowohl die nominierten Beiträge als auch die Zusammensetzung der Jury sind bis zur Bekanntgabe der Gewinner geheim, um Einflussnahme und Lobbying zu verhindern.
Dieses Verfahren führt dazu, dass beim Pulitzer-Preis Fachleute entscheiden und nicht Generalisten nach Gefühlslage oder Proporzdenken wie viel zu oft beim Henri-Nannen-Preis.
(zu: Handbuch-Kapitel 17-18 „Wie Journalisten recherchieren“)
Was ist ein journalistischer Selbstversuch? Gene basteln
Ist der journalistische Selbstversuch eine neue Form der Recherche und Reportage? In der FAS vom 29. April erzählen drei Journalisten, wie sie in der Ecke ihres Berliner Büros mit Genen experimentierten – so wie es offenbar immer mehr Amateure weltweit probieren, in ihrer Küche oder den legendären amerikanischen Garagen.
Die Journalisten als Biohacker können preiswert Erbgut kaufen; die Maschine, gebraucht, kaufen die Journalisten für 240 Euro.
- Wieviel Schaden können Amateure anrichten?
- Besteht das Unbehagen über die Unregulierbarkeit der Gentechnik zu Recht?
Diese Fragen wollen die Journalisten Hanno Charisius, Richard Friebe und Sascha Karberg beantworten, deren Recherche von der Bosch-Stiftung unterstützt wird.
Im Editorial wirft Jörg Albrecht die Frage auf: Wie weit dürfen Journalisten den Status des Beobachters und Kommentators verlassen und selber ins Geschehen eingreifen?
Der „Selbstversuch“ orientiert sich an der „teilnehmenden Beobachtung“ der soziologischen Feldversuche. Er ist aber mehr als Beobachtung, er ist eine besonders gründliche Recherche, aufwändig, aber lohnend.
Wer kennt ähnliche journalistische Selbstversuche? Wer hat so etwas schon selber gemacht oder darüber berichtet?
(zu: Handbuch-Kapitel 17-18″Wie Journalisten recherchieren“)
Stadt muss Geheim-Gutachten an Journalisten geben
Die Stadt Mülheim muss der WAZ-Mediengruppe Einsicht in ein bislang geheim gehaltenes Gutachten zu Millionen-Wetten der kommunalen Stadtspitze mit der West-LB geben. Eine entsprechende Auskunftsklage nach dem Informationsfreiheitsgesetz (IFG) konnte die WAZ- Mediengruppe vor dem Verwaltungsgericht Düsseldorf durchsetzen.
Das bislang von der Stadtspitze um Oberbürgermeisterin Dagmar Mühlenfeld (SPD) geheim gehaltene Papier enthält Einschätzungen des Mülheimer Rechtsamtes zu einem Millionenverlust-Geschäft der Gemeinde. Im Kern hatte die Stadt mit der damals noch staatlichen WestLB auf steigende und fallende Zinsen gewettet. Die Stadt verlor die Wetten, die WestLB gewann. Die Kommune setzte so alleine in drei Jahren bis 2008 rund 6 Millionen Euro in den Sand.
Das besondere an den schlechten Geschäften: beraten wurde Mülheim ausgerechnet von der WestLB, die gleichzeitig als Wettgegner in den Deals antrat. Gewinnen konnte die Bank nur, wenn die Stadt verlor. Noch immer laufen entsprechende Wetten, immer noch mit Millionen Verlusten.
Die schlechten Geschäfte sind in Mülheim aufgefallen. Das Rechtsamt der Stadt hat schließlich ein Gutachten erstellt, um zu prüfen, ob die Stadt gegen die WestLB, den damals verantwortlichen Kämmerer Gerd Bultmann oder andere leitenden Beamten auf Schadensersatz klagen könnte. Auf Basis des Gutachtens verzichtete die Gemeinde auf rechtliche Schritte und zahlte lieber weiter Geld an die WestLB.
Die WAZ-Mediengruppe wollte nun auf Basis des IFG in dieses Rechtsgutachten schauen, um zu sehen, warum die klamme Stadt nicht um die Millionen kämpft. Dies wurde ihr von der Kommune verweigert.
Das Verwaltungsgericht Düsseldorf entschied nun, dass die Stadt mit ihrer Geheimhaltung das Recht gebrochen hat (AZ: 26K3489/11). Es gebe keinen zulässigen Grund, das Papier vor der Öffentlichkeit zu verstecken, entschied das Gericht. Die Grundlagen für die Weigerung Schadensersatz einzutreiben, müssen offen gelegt werden.
Geklagt hatte Mirco Stodollick, stellvertretender Redaktionsleiter der WAZ Mülheim an der Ruhr. Er wurde vom Justiziar der WAZ-Mediengruppe, dem Bochumer Rechtsanwalt Ralf Geppert vertreten.
Es ist der erste derartige Sieg für die WAZ-Mediengruppe.
(Aus Westen.de / von David Schraven)
(zu: Handbuch-Kapitel 50 „Presserecht“)
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